2G-Regel, großzügige Abstände der Tische, jeder mit nur maximal vier Zuhörern besetzt und eine gut be- und entlüftete Mehrzweckhalle – unter diesen Rahmenbedingungen ließ sich auch in der aktuellen Zeit eine Bürgerversammlung relativ entspannt abhalten. Der gute Zuspruch der Bürgerinnen und Bürger hatte sicherlich auch damit zu tun, dass es statt normalerweise drei Bürgerversammlungen in diesem Jahr nur eine Veranstaltung dieser Art gab. Nach dem Ausfall im vergangenen Jahr war es somit auch die erste Bürgerversammlung für den 2020 gewählten Bürgermeister Roman Schäffler. Seine Themenpalette reichte von – natürlich – Corona über Schule und laufende Projekte bis hin zu künftig geplanten Aktivitäten.
Impftermine bereits vergeben
Der Bürgermeister führte mit Blick auf Corona aus, dass sich die Lage derzeit zuspitze. Er berichtete, dass es bisher in Kemnath bereits 3825 Impfungen gegeben habe (Erst-, Zweit- sowie Drittimpfungen). Für die nächsten beiden Impftage Anfang Dezember seien die Termine bereits alle vergeben. „Bisher hat alles in Kemnath gut und reibungslos geklappt“, sagte Schäffler und dankte dafür besonders Steffi Baier vom Büro "Leben+". In der Grund- und Mittelschule werden Lüftungsgeräte in die Klassenzimmer für insgesamt knapp 600.000 Euro eingebaut, die Förderung liegt bei knapp 470.000 Euro.
Eine große Investition tätigt der Landkreis mit dem Neubau der Staatlichen Realschule in Höhe von 65 bis 70 Millionen Euro. „Auch die Stadt beteiligt sich auf verschiedene Weise daran“, informierte Schäffler. Weitere Investitionen und laufende Projekte, die er schlaglichtmäßig umriss, waren die neuen Räume der Mittagsbetreuung der Grundschule, der Umbau des ehemaligen Schulgebäudes Waldeck in Verbindung mit der künftigen Nutzung als SVE der Kreisvereinigung der Lebenshilfe, der Anbau einer Krippe an den Waldecker Kindergarten sowie die Eröffnung des Kemnather Kinderhauses am Sonnenhügel im vergangenen Jahr.
Große Ansiedlung
Mit Blick auf die Erweiterung des Gewerbe- und Industriegebietes brachte Schäffler seine Freude darüber zum Ausdruck, dass sich die Firma Markgraf auf einer großen Fläche ansiedle, auch weitere Interessenten gebe es bereits. Nicht unerwähnt im Bericht des Bürgermeisters blieben kommunale Millioneninvestitionen wie der Neubau in der Gerhart-Hauptmann-Straße unter dem Gesichtspunkt Sozialer Wohnungsbau, die neue Abfahrt von der Staatsstraße zum Schulzentrum, die Sanierung des Lenzbräu-Anwesens für rund 10 Millionen Euro, der geplante Neubau des Feuerwehrgerätehauses für gut 9 Millionen Euro sowie der avisierte interkommunale Sport- und Freizeitpark für über 6 Millionen Euro. Mit einem Film untermalte Schäffler das geplante Projekt der Ziegler Group auf der Brauhaus-Brache und dem heutigen SVSW-Gelände, wo unter anderem 100 Wohneinheiten unterschiedlicher Ausprägung und ein Hotel entstehen sollen.
„Bewegte Zeiten“, meinte Schäffler mit Blick auf den neuerlichen Vorstandswechsel, seien es für die Kliniken Nordoberpfalz AG. „Ob das glücklich ist oder nicht, will ich nicht kommentieren. Aber Sie hören es vielleicht heraus“, sagte der Bürgermeister. Es sei jedenfalls Vertrauen verlorengegangen bei einweisenden Ärzten und Patienten, das es wieder aufzubauen gelte.
Zum Abschluss seiner Ausführungen musste Schäffler noch eine Terminverschiebung verkünden: Die turnusgemäße 2023 vorgesehene „Kemnather Passion“ wird es nicht geben, angepeilt ist nach Rücksprache mit dem Kemnather Laien- und Passionsspielverein sowie Spielleiter Thomas Linkel das Jahr 2025.
„Bisher hat alles in Kemnath gut und reibungslos geklappt.“
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