Kemnath
01.04.2019 - 13:30 Uhr

Ein "saublödes" Testament

Super, ein Wort, das nach der Premiere von "Der vererbte Hochzeiter" am Samstagabend im Kemnather Sportheim sehr oft zu hören war. Der Laien- und Passionsspielverein brauchte sich damit nicht vor Aufführungen im Fernsehen zu verstecken.

Die Begeisterung war den Schauspielern des Kemnather Laien- und Passionsspielvereins beim Lustspiel in drei Akten von Marianne Santl direkt ins Gesicht und die Rollen auf den Leib geschrieben. Da stolperte zunächst eine verschlafene Weiberwelt auf die Bühne. Christa (Regina Nickl), die Frau von Wieserbauer Hans (Harald Plank), musste die schlampige, faule und freche Magd Stade (Esther Späth-Schöckelmann) und insbesondere Tochter Tina (Katrin Zapf) auf Vordermann bringen. Drei Frauen, drei Spitzenleistungen.

Der Wieserbauer war von der großen Hoffnung getragen, den Haus- und Grundstücksbesitz der verstorbenen Tante Klara zu erben. Lange Gesichter verursachte eine Bedingung in dem "saublöden" Testament. Pfarrer (Thomas Schöcklmann) überbrachte es. Der Wieserbauer sollte nur dann erben, wenn seine vor Jugend sprühende Tochter, eine wilde, entschlossene und nicht zu zähmende Discolady, den Bürstenbinder Sepp (Frank Schultes) heiratet. Der Glatzköpfige war aber gerade das Gegenteil. Die Sympathien der Zuschauer hatte er bereits mit seinem ersten Betreten der Bühne auf seiner Seite. Die Rolle war für Schultes maßgeschneidert.

Dass sich Tina mit Händen, Füßen und wortgewaltig gegen eine Ehe mit dem "Latschenbeni" wehrte, war verständlich. War doch Tina unendlich in Flori (Joschi Krauß), dem Knecht vom Bauer und Nachbarn Leo Brunner (Markus Schreyer) verliebt.

Ein kleines Türchen ließ das Testament von Tante Klara für den Wieserbauer offen. Der Bürstenbinder Sepp musste freiwillig auf sein Erbe verzichten, wenn ihn Tina nicht heiratet. Dann sollte er trotzdem Haus und Grund erben. Mit allen Mitteln wurde versucht, dies zu erreichen. Selbst Gespenster wurden mobilisiert. Ihre Reize mobilisierte aber auch Magd Stade, um Sepp an sich zu binden - und Nachbarin Kathi (Patricia Burger) mischte kräftig mit.

Wie das Theaterstück ausgeht, das kann bei den verbleibenden vier Aufführungen am 6., 7., 12. und 13. April miterlebt werden. Einzelne Karten gibt es im Vorverkauf bei Reisecenter Märkl oder an den Abendkassen. Das Lustspiel setzte Rita Brack als Regisseurin, Bühnenbildnerin und Souffleuse hervorragend um. An ihrer Seite wirkten Anita Heser (Maske), Werner Brack (Technik und Beleuchtung), Wolfgang Heser, Erwin Popp, Peter Hackl, Peter Kopp und Bernd Schraml (Bühnenbau) sowie Wolfgang Heser und Georg Besold (Organisation) mit.

 
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