(exb) Siemens Healthineers Kemnath ist ein Innovativer Lernort (ILO) der OTH Amberg-Weiden - und innovativ ist auch, was die Studierenden dort auf die Beine gestellt haben. Parallel zu den Vorlesungen im Wahlfach Industrial Engineering arbeiteten sie an Projekten, um die Produktion effizienter und wirtschaftlicher zu gestalten. In vier Teams beschäftigen sie sich mit Arbeitsplatzgestaltung, Materialversorgung, Rüstoptimierung und Qualitätssicherung. Ihre Lösungen stellten sie bei einer Abschlusspräsentation den Fach- und Führungskräften von Siemens Healthineers vor.
"Wir sind eine Hochschule für angewandte Wissenschaften", sagt Vizepräsident und Kursleiter Prof. Ulrich Müller, Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen. "Wir forschen und arbeiten nicht für den Papierkorb, sondern für die Praxis." Daher freute es ihn, dass das Unternehmen die präsentierten Lösungen aufgreifen und weiterentwickeln werde.
Die vier Projekte drehten sich um Produktion und Montage bei Siemens in Kemnath. Die erste Gruppe nahm einen Nietarbeitsplatz unter die Lupe und zeigte, wie dieser effizienter und ergonomischer gestaltet werden kann. Eine weitere Gruppe beschäftige sich mit der Materialversorgung durch fahrerlose Transportsysteme, die Bauteile zum Montage-Ort befördern. Diese Roboter, so das Ergebnis, sparen gegenüber dem manuellen Transport Zeit und Geld, jedoch funktionieren sie noch nicht immer komplett reibungslos.
Warum der Teufel im Detail steckt und wie man ihn da herausbekommt, zeigte die dritte Gruppe: Sie prüfte Abläufe und Bauteile in der Tiefenblenden-Montage. Auf dieser Grundlage entwickelte sie Vorschläge zur präventiven Sicherung der Qualität und Steigerung der Wirtschaftlichkeit. Das vierte Team befasste sich mit Zeitverlusten bei der Umrüstung von Anlagen auf einen anderen Produkttyp. Die Studierenden legten dar, wie dank Rüstzeitoptimierung die Produktion noch flexibler, zuverlässiger und damit effizienter gemacht werden kann.
Für ihre Lösungen setzten sie sich klare Ziele, recherchierten den aktuellen Stand der Technik und Wissenschaft. Daraufhin erfolgten unter anderem Labormessungen. Weiter erforschten die Gruppen Störgrößen sowie weitere Einflussfaktoren und entwarfen sie Studien zu Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit. -Mitarbeiter unterstützten sie dabei. "Die Zusammenarbeit mit Siemens Healthineers war hervorragend", lobte Müller. "Die Studierenden erhielten Einblicke in die Produktionsabläufe des Technologieunternehmens" und konnten Versuche an Testarbeitsplätzen vornehmen, Modelle erstellen oder Prototypen ausprobieren.
In nahezu allen medizintechnischen Systemen kommen die in Kemnath gefertigten Produkte zum Einsatz, darunter Komponenten für Computertomografie, Angiografie und Radiografie. Aufgrund der Möglichkeit für Studenten des Wirtschaftsingenieurwesen, in dem Werk praxisnah arbeiten und forschen zu können, steht für sie und Müller fest, im nächsten Jahr wieder zu kommen.
Kemnath
01.08.2018 - 16:34 Uhr
Siemens: "Rezepte" von Studenten
von Externer Beitrag
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