Gut zwei Wochen brauchten die Arbeiter der Muglhofer Firma Abbruchtechnik Winfried Prem, um das Anwesen in der Gerhart-Hauptmann-Straße zu entkernen und für den Abbruch vorzubereiten. Ein weiteres, rückwärtiges Gebäude, in dem ebenfalls sechs Sozialwohnungen untergebracht waren, sei bereits im Vorjahr abgerissen worden, berichtet Andreas Gallei von der Bauverwaltung.
Durch den Abriss steht Platz für einen Komplex, der einmal zehn Wohnungen aufnehmen wird. „Mit Aufzug und teilweise rollstuhlgerecht“, erklärt der Bauamtsmitarbeiter der VG. Etwa 2,2 Millionen Euro wird das Projekt für den sozialen Wohnungsbau kosten, wobei 700 000 Euro an Zuschüssen aus dem Wohnungspakt Bayern fließen werden.
Balkone für Förderung
Dass die Stadt diese Gelder erhält, war allerdings an Bedingungen geknüpft. So sei zum Beispiel vorgeschrieben gewesen, dass alle Wohnungen in den beiden Obergeschossen einen Balkon erhalten, erläutert Gallei. „Die Ansprüche für eine Förderung sind nicht ohne“, lässt er wissen.
Der Neubau sei nötig geworden, da die bisherigen Häuser rund 60 Jahre nach ihrer Fertigstellung nicht mehr den Ansprüchen genügt hätten. Dies betraf vor allem die Elektrik, aber auch die Heizung, wofür zum Teil „das Öl mit der Kanne nach oben gebracht werden musste“. Darüber hinaus sei die Barrierefreiheit nicht gegeben und somit eine Sanierung nicht mehr rentabel gewesen.
Zwischen 40 bis 90 Quadratmeter
Auf einer Grundfläche von 27,5 mal 11,5 Metern werden eine Ein-Zimmer-Wohnung, zwei Zwei-, vier Drei- und drei Vier-Zimmer-Wohnungen Platz finden, verteilt auf das Erdgeschoss sowie zwei Obergeschosse. Hinzu kommt ein Keller auf der gesamten Grundfläche. Die Größen der Wohnungen bewegen sich zwischen knapp 40 und rund 90 Quadratmetern. Letztere seien für Familien mit zwei Kindern gedacht, führt Gallei aus. Als Dachform sieht der Plan des Grafenwöhrer Architektur- und Ingenieurbüros Schultes ein Pultdach vor, jedoch vorerst ohne Photovoltaikanlage. „Es wäre theoretisch möglich, hier noch was zu machen", so Gallei. Zudem sind an der Nord- und Ostseite insgesamt 14 Parkplätze eingeplant. Auch an einen kleinen Spielplatz ist gedacht.
Die Ausschreibungen für den Hochbau werden laut Gallei demnächst rausgeschickt. Sobald es die Witterung zulasse und das Bauunternehmen soweit sei, sollen im kommenden Frühjahr die Arbeiten für das Mehrfamilienwohnhaus beginnen. Der Bauamtsmitarbeiter schätzt, „dass wir damit nächstes Jahr nicht ganz fertig werden“, weshalb er die Fertigstellung Anfang bis Mitte 2022 einordnet.
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