Kemnath
17.08.2022 - 11:19 Uhr

Stadt Kemnath investiert 2,4 Millionen Euro in Ausgleichsflächen

Um zu bauen und zu wachsen, braucht die Stadt Kemnath Ausgleichsflächen. Dafür hat die Stadt nun eine langfristige Kooperation mit der BBV Landsiedlung unterzeichnet und sichert sich zehn Hektar für diesen Zweck bei Haunritz.

Maßstäbe setzt die Stadt Kemnath bei der vorausschauenden Auswahl von natur- und artenschutzrechtlichen Ausgleichsflächen. Mit der BBV Landsiedlung wurde nun eine 2,4 Millionen Euro schwere Kooperation für die nächsten 25 Jahre besiegelt.

Kemnath baut und wächst: Wohngebiete, Industrieflächen, Gewerbegebiete. Nötig sind dafür in der Regel auch – als Kompensation – Ausgleichsflächen unter natur- und artenschutzrechtlichen Gesichtspunkten. „Wir haben gesucht und sind fündig geworden“, sagt Bürgermeister Roman Schäffler. Konkret meint er damit eine etwa zehn Hektar große Fläche bei Haunritz, die der BBV Landsiedlung gehört.

BBV bewirtschaftet Fläche

Deren Geschäftsführer Andreas Huber und Franz Stemmer waren nach Kemnath gekommen, um eine Kooperation zu unterzeichnen. Demnach ist vorgesehen, dass die Fläche künftig von der Stadt Kemnath als Ausgleichsfläche genutzt werden kann. „Damit sind wir für kommende Baumaßnahmen gut aufgestellt“, sagt Schäffler.

Die BBV Landsiedlung kümmert sich um die Pflege und die Bewirtschaftung der Fläche. „Dies ist auch vom Landratsamt Tirschenreuth genehmigt worden“, berichtet der Bürgermeister. Die Fläche bleibt also weiterhin im Eigentum der BBV Landsiedlung, sie wird aber der Kommune für 2,4 Millionen Euro für die genannten Zwecke vorbehalten.

717.000 Ökowertpunkte

Die bei Baumaßnahmen benötigte Ausgleichsfläche wird mit sogenannten Ökowertpunkten berechnet, bei der Zehn-Hektar-Fläche handelt es sich um rund 717.000 Ökowertpunkten. „Etwa ein Viertel davon benötigen wir als Ausgleich für das neue Industrie- und Gewerbegebiet“, sagt Schäffler. Vorerst nicht aufgebrauchte Ökowertpunkte verzinsen sich auch im Laufe der Zeit, so dass sie auch als Wertanlage zu sehen sind.

Huber und Stemmer heben die Besonderheit der Fläche hervor: „Hier funktionieren Arten- und Naturschutz, das ist nicht immer so.“ Bisher wurde die Fläche landwirtschaftlich bewirtschaftet, Aufgabe von Huber und Stemmer wird es nun sein, die Fläche „weiterzuentwickeln“ und entsprechende Bewirtschafter beziehungsweise Dienstleister zu finden. Angedacht sind eine Streuobstwiese sowie extensives Grünland, wobei auf Pflanzenschutzmittel verzichtet und der Boden nur auf niedrigem Niveau gedüngt wird. Dies werde, so die beiden Geschäftsführer, natürlich nicht von heute auf morgen passieren, sondern bedürfe einer gewissen Zeit.

 
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