Kemnath
30.07.2019 - 12:42 Uhr

Wie ein Stoff: Jeder hat anderes Muster

Kein Mensch ist wie der andere. Ihre Unterschiede vergleichen die Teilnehmer am ökumenischen Abendgebet in Kemnath mit verschieden Stoffarten.

Nach dem Auszug aus der Kirche in den Pfarrgarten bilden alle einen großen Kreis, fassen sich an den Händen und beteten andächtig das Vaterunser. Wer Lust hat, kann noch bleiben und sich bei kühlen Getränken und Gebäck mit den anderen unterhalten. Bild: jzk
Nach dem Auszug aus der Kirche in den Pfarrgarten bilden alle einen großen Kreis, fassen sich an den Händen und beteten andächtig das Vaterunser. Wer Lust hat, kann noch bleiben und sich bei kühlen Getränken und Gebäck mit den anderen unterhalten.
Viele Assoziationen zum Thema „Stoffe“ gibt es beim ökumenischen Abendgebet zur Wochenmitte, bei dem Katrin Karban-Völkl und Robert Baier die rhythmischen Gesänge begleiten. Bild: jzk
Viele Assoziationen zum Thema „Stoffe“ gibt es beim ökumenischen Abendgebet zur Wochenmitte, bei dem Katrin Karban-Völkl und Robert Baier die rhythmischen Gesänge begleiten.

"Aus schönem Stoff gewebt", war das Thema des ökumenischen Abendgebets in der Stadtpfarrkirche. "Haben Sie schon einmal überlegt, aus welchem Stoff Sie gestrickt sind und welches Muster Ihr Leben hat?", war ein Gedanke dazu. Die Teilnehmer sollten sich unter anderem auch überlegen, welcher rote Faden sich durch ihr Leben zieht.

Viele Stoffe stammen aus der Natur und sind von Hand gemacht. Auch der Mensch entstammt der Mutter Erde, und es braucht sehr viel Liebe und Handgriffe, bis er groß wird. Dann waren alle aufgefordert, das Stückchen Stoff in ihrer Hand mit offenen und mit geschlossenen Augen zu erfühlen. Es gibt Menschen, die sind wie aus gröberem Leinen gewebt. Andere, die eher Zarten, aus Seide oder einem anderen feinen Stoff. Die Gemütlichen erinnern an kuschelige Wolle, die besonders Taffen an strapazierfähigen Polyester.

Jeder Stoff hat ein anderes Muster. Auch bei den Menschen gibt es die Kleinkarierten, die eher blumigen Typen, die ganz wild Gemusterten oder die Einfarbigen. Jeder Stoff habe eine andere Beschaffenheit. "So ähnlich ist es auch bei uns Menschen", lautete die Schlussfolgerung

Manche denken, dass ihr Leben löcherig und fehlerhaft ist. So wie Stoffe gestopft, genährt und mit Flicken zusammengehalten werden, so versuchen sie, ihre fehlerhaften Stellen zu übernähen. Und es gibt Flecken, die nicht mehr weggehen und die einem einfach bleiben.

Die Grundstruktur "seines" Stoffes kann man nicht verändern. Wichtig ist, sich und einander zu akzeptieren. Jeder ist aus einem anderen Stoffen und jeder wurde jahrelang gewebt. Doch meistens bleibt eine Frage offen: "Wie lebe ich mit meinem Muster?"

In der Bibel (Lukas-Evangelium) heißt es: "Niemand schneidet ein Stück von einem neuen Gewand ab und setzt es auf ein altes Gewand, sonst würde ja das neue Gewand zerschnitten und zu dem alten würde das Stück von dem neuen nicht passen."

Nach dem Vaterunser bildeten alle im Altarraum einen Segenskreis. "Lieber Gott, lass mich deinen Segen spüren, damit ich ihn weiterreichen und austeilen kann", betete Stadtpfarrer Konrad Amschl dazu. Mit dem Lied "Geh' unter der Gnade" endete die Andacht in der Stadtpfarrkirche, die Kathrin Karban-Völkl (Geige) und Robert Baier (Gitarre) instrumental begleiteten. Das nächste ökumenische Abendgebet ist am 18. September um 20.30 Uhr.

 
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