"Was für einen Musiker das Konzert ist, ist für den Künstler die Ausstellung", sagte Susanne Vonhoff bei der Eröffnung der Ausstellung in der Stadtbücherei Kemnath. Die zahlreichen Besucher waren ein deutliches Zeichen für die Wertschätzung, die die Künstlerin in der Region genießt.
30 Werke in Mischtechnik mit phantastischen Bilderwelten, menschlichen Gesichtern, Körpern und Möpsen verschiedenster Art hat die Malerin geschaffen. Sie sind alle in den vergangenen beiden Jahren entstanden. "Menschen, Möpse und Krokodule" war das Thema. Aber auch ein kleiner Elefant, ein stolzer Gockel und ein Katze waren auf den Bildern zu sehen.
Idee beim Reinigen von Walzen
"Entstanden ist diese originelle Idee beim Auswaschen der Farbwalzen nach dem Druck von Holzschnitten auf einer alten Druckmaschine", verriet Vonhoff. Zum Säubern hat sie die farbigen Walzen auf Papier ausgerollt. Es blieben Flecken und Strukturen zurück. Diese waren der Ausgangspunkt für ihre neue Bildserie, die während und nach der Coronapandemie entstanden ist. Durch ihre künstlerisch kreative Sichtweise und ihre Fantasie sehen sie aus wie Gesichter. Damit sie auch der Betrachter erkennen kann, hat sie in den Strukturen schon latent vorhandene Gesichter praktisch "herausgekitzelt" und mit Stiften und Farben in Mischtechnik ergänzt. Gemalt wurden sie in stimmigen, dezenten Farbtönen. Selbst die Negativräume wurden mit hintergründigen Figuren gefüllt. Dadurch wurde Fantastisches, Traumhaftes, ja Surreales sichtbar.
Das gleiche Vorgehen gilt auch für die alten Stodlbretter. Die hat sie aufbereitet, entwurmt und geschliffen. Dann hat Vonhoff auch hier die Strukturen durch Farben und Formen sichtbar gemacht, so dass die alten Bretter neues Leben bekommen und wie Oberpfälzer Krokodule wirken. Mit dem befreundeten Künstler Bernhard Dagner aus Krummennaab versuchte sie, in humorvollen Dialogen ihre Ideen den anwesenden Kunstfreunden eindringlich zu verdeutlichen.
Hund als Muse
Auf fast jedem Bild waren Möpse in den unterschiedlichsten Formen zu sehen. Beim Betrachten erinnerten sich manche an den Ausspruch von Loriot, alias Vicco von Bülow: "Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber nicht sinnvoll." Wie gut, dass auch der kleine Mops "Lilly" mit von der Partie war. "Dieser kleine Hund ist meine Muse. Er ist mir so ans Herz gewachsen, dass er Bestandteil meiner Bilder wurde", erzählte die Künstlerin.
Gefreut hat sie sich über ein originelles Geschenk ihrer Freundin Irene Lächelt. Sie überreichte ihr ein selbst gestricktes Krokodil. Die Ausstellung kann zu den Öffnungszeiten bis Weihnachten in der Stadtbibliothek bewundert werden.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.