Sehr zur Freude von Monika Fink waren ungewöhnlich viele Musikanten und Zuhörer am Sonntagnachmittag in den Landgasthof Busch nach Kötzersdorf gekommen. Jeder Musikant dürfe zwei Stücke spielen, kündige die Moderatorin des Wirtshaussingens an.
Mit der flotten Polka "Die Kapelle spielt auf" eröffneten Werner Matt, Herbert Diesner (Gitarre), Markus Schraml und Rudolf Fink den musikalischen Reigen. Beim Walzerlied "Rauschende Birken" sangen die meisten Zuhörer mit. Zum ersten Mal war der 79-jährige Schlagzeuger Rudolf Hesl aus Irchenrieth dabei. So ganz nebenbei verriet er, dass er auch noch Fußball spielt. Die Musikalität hat er offensichtlich von seinem Vater Karl geerbt. "Der spielte früher in Eschenbach mit seiner Konzertina auf", erzählte er.
Volkslieder wie "In einem kühlen Grunde" und "Ännchen von Tharau" stimmten die Chorsänger Urban Reger und Konrad Lang an. Georg Lauß hatte gleich zwei Instrumente mitgebracht: sein Akkordeon und seine Gitarre. Mit Sonja von Kreß brachte er zwei schöne Duette zu Gehör. Markus Schraml und Ernst Bitterer erwiesen sich mit ihrem Akkordeon als Meister der Improvisation. Weil so viele Musikanten spielen wollten, konnte Martin Kimich diesmal nur kurz sein Können an der Steirischen Harmonika unter Beweis stellen. Ein wenig abseits vom Musikantentisch ließ Siegfried Zaus seine Geige erklingen.
Als Wunschlieder trug Monika Fink unter anderem "Der Floh, "Lebt denn der alte Holzmichl no?", "Das alte Försterhaus" und "Es scheint der Mond so hell auf dieser Welt" vor. Alle freuten sich, dass Alois Lippert aus Tirschenreuth wieder dabei war. Es ist wirklich erstaunlich, wie gut sich der Erzmusikant mit seinen 92 Jahren selber bei seinen Liedern begleiten kann. Mit einem stillen Gedenken an den kürzlich verstorbenen Josef Sturm klang das Wirtshaussingen aus.
Franken bei den Oberpfälzern
Eine ganz besondere Note gab Manfred Schill aus Eckersdorf mit seiner Konzertina dem Wirtshaussingen. „Dieses wechseltönige Handzuginstrument wird heute kaum mehr gespielt, weil es schwer zu erlernen ist“, bedauerte er. Im Gegensatz zum Akkordeon habe es keine fest verbauten Akkorde, sondern Einzeltöne. Der nahenden Frühlingszeit angemessen besang er die „Tulpen aus Amsterdam“. Dabei begleitete ihn Wolfgang Walter aus Bayreuth mit dem Kontrabass.
„Jetzt könnt ihr hören, woher wir kommen“, kündigte Schill an, bevor er „Öitz hob i mein Heiserl in Wold außibaut“ anstimmte. Mit diesem Mundartstück brachten die beiden Musikanten fränkisches Flair in die Oberpfälzer Volksmusik. Der große Beifall zeigte ihnen, dass die Oberpfälzer durchaus gut auf die Franken zu sprechen sind.
„Früher traten wir zusammen mit einem Geiger als Trio auf“, erzählten sie. Seit dieser aus Altersgründen nicht mehr spielen könne, „sind wir halt nur noch ein Duo“. Bei der Verabschiedung forderte Monika Fink die beiden auf Oberpfälzisch auf: „Kummts wieder amol zu uns.“
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