"Vorfreude und Hoffnung - zwei Schwestern" war das Thema des ökumenischen Abendgebets zur Wochenmitte in der Stadtpfarrkirche. Dabei konnten Gläubige beider Konfessionen mit Stille, Musik und bewussten Impulsen zur Ruhe kommen und bei sich sowie bei Gott ankommen.
"Seit Monaten warten wir darauf, dass sich an der momentanen Situation etwas ändert und dass wir uns richtig auf ein unbeschwertes Leben freuen können", meinte eine Sprecherin einleitend. Und doch gebe es Grund zur Vorfreude und Hoffnung. Das Sich-freuen-können auf etwas sei oft größer als der Anlass an sich. Die Vorfreude könne motivieren, bewusst zu leben. Sie sei die kleine Schwester der Hoffnung. Sie wecke die Hoffnung auf glückliche Zeiten und gebe Kraft zum Durchhalten. "Vielleicht wird dieser Advent in der Coronapandemie viel intensiver?", vermutete eine Sprecherin. Vielleicht geschehe dieser Advent tief in uns. Nach dem Satz "Wenn das kein Grund zur Freude ist" zündete sie die Kerze "Vorfreude" an, die vor dem Volksaltar stand.
Die Hoffnung dagegen müsse dafür Sorge tragen, dass die Vorfreude nicht verlischt. Für uns Christen sei es Gott selbst, der uns Hoffnung gibt. Der Advent biete die Chance, sich Zeit zu nehmen und mit Gott ins Gespräch zu kommen. Vielleicht springe dabei ein Hoffnungsfunke auf unser Leben über. Jetzt wurde die Kerze "Hoffnung" entzündet, bevor die Teilnehmer das Lied "Wir sind Schwestern, sagt die Hoffnung zur Freude", bei dem Kathrin Karban-Völkl mit ihrer Geige und Robert Baier mit seiner Gitarre mitspielten.
"Die Geschichte der Bibel zeigt uns, dass es vor 2000 Jahren viele Menschen sehr wenig Hoffnung hatten", hieß es bei der Hinführung zur Bibel. Aber sie wussten damals schon, dass einer kommen werde, der selbst die Hoffnung sei.
Das Evangelium handelte von Johannes dem Täufer, der bei der Taufe am Jordan prophezeite: "Der nach mir kommt, ist stärker als ich, und ich bin es nicht wert, ihm die Sandalen auszuziehen." Nach dem gemeinsamen Vaterunser erteilte Stadtpfarrer Thomas Kraus allen seinen Segen. Mit dem Lied "Geh unter der Gnade" klang das besinnliche Abendgebet zur Wochenmitte aus.
Jeder durfte eine Geschichte mit nach Hause nehmen. Sie soll besinnlich in Momenten helfen, wenn es mit der Hoffnung nicht so rosig aussieht und auch die Vorfreude nur schwach leuchtet. Das nächste Abendgebet zur Wochenmitte ist am Mittwoch, 20. Januar 2021, um 19.30 Uhr wieder in der Stadtpfarrkirche.
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