Kemnath
09.07.2019 - 15:10 Uhr

Vorsätze, die Stress abbauen

In ihrem Vortrag erklärte Psychologin Nicola Bock den Mitgliedern des Kemnather Frauenbunds, wie negative Gedanken durch positive ersetzt werden können.

Nicola Bock (stehend) half den Frauen, positive Gedanken zu entwickeln, um Stress abzubauen. Bild: jzk
Nicola Bock (stehend) half den Frauen, positive Gedanken zu entwickeln, um Stress abzubauen.

Ein leckeres Frühstück und dazu ein interessanter Vortrag - diese Kombination kam am Samstagvormittag bei den Mitgliedern des Kemnather Frauenbundes gut an. Als Referentin sprach Nicola Bock. Die Diplom-Psychologin ist Mitglied in der Kommission Ehe-Familie-Beruf und arbeitet für die Eheberatungsstelle in Regensburg. Ihr Thema lautete: "Sind Frauen für alles zuständig? Ist ein Umdenken bei der Sorgearbeit erforderlich, erlaubt, nötig?"

"Frauen fühlen sich häufiger für alles verantwortlich als Männer", erklärte sie. Bock stellte die Frage: "Warum fällt es Frauen so schwer, sich von diesen falschen Grundüberzeugungen zu verabschieden?" Das Ziel der Diplom-Psychologin war es, bestehende Glaubenssätze aufzuspüren und zu versuchen, diese zu verändern und neue Gedanken zu entwickeln. Die Teilnehmerinnen sollten verstehen, wie solche Probleme entstehen und wie sie sich davon abzugrenzen können. "Dadurch ist es möglich, sich klarer zu entscheiden für die Dinge, die einem selbst wichtig sind", betonte die Referentin. "Ich muss besser sein als die anderen", "Es ist schlimm, wenn ich Fehler mache", "Trauen kann ich nur mir selbst" und "Wenn ich es nicht mache, dann macht es niemand" seien negative Gedanken, die Stress auslösen. Dabei fühlten sich Frauen oft positiv bestärkt, da sie den Eindruck gewinnen, alles im Griff zu haben. "Aber das Streben nach Perfektionismus im Haushalt und bei der Kindererziehung führt zu einer dauerhaften Überforderung", mahnte Bock.

Viele Hilfesuchenden seien überzeugt, dass sie sich nicht verändern können. Das sei nicht richtig: "Wenn ich mich ändern möchte, schaffe ich das Schritt für Schritt." Gedanken, die Stress machen, sollten durch positive Gedanken ersetzt werden - wie "Ich bin so gut, wie ich kann", "Ich erledige, was ansteht, in Ruhe nacheinander", "Ein Fehler kann jedem passieren", "Es gibt Menschen, auf die ich zählen kann" und "Ich bespreche mit anderen, was sie mir abnehmen können". Dazu gehöre vor allem auch "Nein" sagen zu können. Neben Übungen zur Selbsterfahrung gab es auch Möglichkeiten zur Diskussion und zum Erfahrungsaustausch. "Ich habe mir angewöhnt, bei der Arbeit immer wieder eine Pause einzulegen. Seitdem geht es mir besser", sagte eine Zuhörerin.

 
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