Kemnath
22.06.2021 - 15:35 Uhr

Vortrag beim Kemnather Familienzentrum: Mit Ritual Babys beim Einschlafen unterstützen

"Schlaf, Kindlein schlaf!", so beginnt ein bekanntes Lied, mit dem Kleinkinder in den Schlaf gesungen werden. Die Psychologin Isabella Oelschlegel kennt dieses Problem und gab beim Kemnather Familienzentrum Mittendrin Tipps.

„Ein Kind soll nicht mehr Zeit im Bett verbringen, als sein Schlafbedarf ist“, erklärte die Psychologin Isabella Oelschlegel bei ihrem Online-Vortrag. Bild: jzk
„Ein Kind soll nicht mehr Zeit im Bett verbringen, als sein Schlafbedarf ist“, erklärte die Psychologin Isabella Oelschlegel bei ihrem Online-Vortrag.

Licht aus, Augen zu - so schnell und leicht klappt das Einschlafen bei Babys und Kleinkindern selten, was oftmals eine große Belastung für Mütter und Väter darstellt. Bei ihrem Online-Vortrag "Wie ist es wirklich mit dem Ein- und Durchschlafen?" erläuterte Isabella Oelschlegel, wie für Eltern dennoch eine ruhige Nacht möglich ist. Dabei ging es um den kindlichen Schlafbedarf, Schlaf-Wach-Rhythmen, Ängste und Träume bei Kleinkindern.

Jedes Kind hat ein individuelles Schlafverhalten. Deshalb gibt es keine allgemeingültige Regel für alle Familien. "Jede Familie muss selbst herausfinden, wie das Einschlafritual oder welche Einschlafhilfe bei ihrem Kind am besten funktioniert", erklärte die Psychologin. Wie groß der Schlafbedarf eines Kindes ist und wie er sich über Tag und Nacht verteilt, ist auch im Kleinkind- und Vorschulalter von Kind zu Kind sehr verschieden. Der Schlaf-Wach-Rhythmus ist abhängig von der inneren Uhr. Oberflächlicher Schlaf, Tief- und Wachschlaf wechseln sich im Lauf der Nacht ab. Alle Babys müssen sich erst an den Tag-Nacht-Rhythmus gewöhnen. Mit der Unterstützung der Eltern gelingt das Ein- und Durchschlafen immer leichter. Denn das Baby schläft ein, wenn es müde ist und sich wohl und sicher fühlt.

In den ersten eineinhalb Wochen wird der Nachtschlaf immer länger - die Zahl der Tagesschläfchen nimmt ab. In den ersten drei Monaten schlafen Babys durchschnittlich 16 bis 18 Stunden, gleichmäßig auf etwa fünf Schlafphasen verteilt. Erst ab dem Alter von etwa sechs Monaten hat ein Baby seinen Schlaf-Wach-Rhythmus auf den Tag-Nacht-Wechsel abgestimmt. Bis es ein Jahr alt geworden ist, kann es in der Regel nachts sechs bis acht Stunden lang durchschlafen.

Mit den täglichen Essens-, Spiel- und Schlafzeiten sollen die Eltern einen stabilen Rhythmus anstreben, der den individuellen Bedürfnissen ihres Babys entspricht.

Durch einen regelmäßigen Tagesablauf lernt das Kind, dass es sich am Tag lohnt, wach und aufmerksam zu sein, und dass die Nacht zum Schlafen da ist. "Legen Sie das müde Baby möglichst immer in sein Bettchen, damit es dieses als ruhigen und sicheren Ort erlebt. Umgekehrt sollte im Bett auch nur geschlafen und nicht gespielt werden", erklärte die Expertin von der Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern in Tirschenreuth. Essen, Stillen und Schlafen sollen möglichst getrennt sein. Hilfreich kann auch ein fester Einschlafort in verdunkelter Umgebung sein. Die Eltern sollten das selbstständige Einschlafen ihrem Kind zutrauen und es unterstützen. Ganz wichtig ist in diesem Zusammenhang auch ein liebevoller Umgang mit dem Kind.

"Was kann ich tun, wenn mein Kind nachts schreit und weint?", war eine wichtige Frage, die die Psychologin ausführlich beantwortete. Gerne wird sie individuelle Beratungsgespräche über die Beratungsstelle für Kinder, Jugendliche und Eltern Tirschenreuth vereinbaren.

 
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