Schon als Schüler verschlang der neue Forstdirektor Christoph Hübner Bücher über die Natur, über Tiere und Vögel. Mit 12 Jahren war er als Hundeführer bei Treibjagden dabei. Mit 14 Jahren begann er mit dem Jagdschein, zwei Jahre später hatte er ihn in der Tasche.
Weihenstephan und Coburg
Nach dem Abitur am Gymnasium in Eschenbach studierte Hübner, der in Oberbibrach aufgewachsen ist, von 2004 bis 2010 Forstwissenschaften in Weihenstephan. Nach der Refendariatszeit (2011 bis 2013) folgte die Übernahme in den Forstdienst. Vier Jahre war er an der Landesanstalt für Wald- und Forstwirtschaft in Freising, zwei Jahre am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Coburg. "Ich bin schon viel herumgekommen und konnte dadurch viele Erfahrungen sammeln", betont er. Keine Station auf seiner bisherigen beruflichen Laufbahn möchte er missen.
Seit dem 1. Juli ist der 38-Jährige Bereichsleiter Forsten beim AELF Tirschenreuth-Weiden, Außenstelle Kemnath. In dieser Funktion ist der zweifache Vater für 30 Mitarbeiter verantwortlich.
"Als Bereichsleiter Forsten bin ich schwerpunktmäßig für die forstlichen Belange im Landkreis Tirschenreuth zuständig", erklärt er. Zu seinen Aufgabengebieten gehören Stellungsnahmen für die Belange des Waldes bei Bau- und Rodungsmaßnahmen, die Überwachung der Forstgesetze, die Vertretung von forstlichen Belangen in Ausschüssen, die Betriebsleitung in mehreren Körperschaftswäldern und einiges mehr. "Der Wald mit seiner ganzen Komplexität liegt mit besonders am Herzen", bekennt er. Dabei nennt er die Stichpunkte Erholung, Freizeitgestaltung, Luftreinigung, Lärmschutz, Trinkwasser-, Boden- und Lärmschutz. Nicht vergessen werden dürfe der Wald als Wirtschaftsfaktor.
Wechselnde Umweltfaktoren
Im Wald fließen vielfältige Interessen zusammen. "Deshalb kommt es oft zu Spannungsverhältnissen", weiß er aus Erfahrung. Die zunehmenden Trockenperioden und der Borkenkäfer seien große Gefahren für den Wald. Aber es spielten sich dort permanent verschiedene Erneuerungsprozesse ab. Wie der Wald mit diesen großen Belastungen fertig werde, könne man derzeit noch nicht sagen, meint Hübner. Der Wald werde im Zuge des Klimawandels verstärkt sich ändernden Umweltfaktoren ausgesetzt sein. Die prognostizierten Klimaveränderungen stellten Ökosysteme vor große Herausforderungen, ganz besonders den Wald.
Anstelle von Fichten und Kiefern müssen neue Baumarten gepflanzt werden, die klimaresistenter sind. Im Kemnather Stadtwald haben Hübners Vorgänger Dirk Lüder und Stadtförster Klaus Ferber bereits damit begonnen. In der Nähe dieses Zukunftswaldes liegt der Schulwald. "Dort sollen die Schülerinnen und Schüler eine lebendige Beziehung zum Wald und zur Natur lernen", erläutert Hübner. "Ich habe einen sehr vielfältigen Beruf", betont er, "meine Berufswahl habe ich noch keinen Tag bereut."
"Ich habe einen sehr vielfältigen Beruf."
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