Viel wurde in den vergangenen Jahren diskutiert über das Brauhaus-Gelände, es gab Planungen und Vorstellungen, die wieder verworfen wurden - und dann sah es ziemlich lange nach einem kompletten Stillstand aus. Die Option, das aktuelle Gelände des SVSW in die Planungen mit einzubeziehen, brachte allerdings neuen Schwung in die Thematik, an der seit vielen Monaten im Hintergrund schon fleißig gearbeitet wurde. Ein sogenanntes Mehrfachbeauftragungsverfahren zur Entwicklung eines städtebaulichen Entwurfs war durchgeführt worden, eine Fachjury befasste sich mit verschiedenen Vorstellungen und Ideen, das überzeugendste Konzept lieferten die Architekten von UmbauStadt Weimar ab.
Architekt Stefan Kunnert aus Weiden, Projektbetreuer des Verfahrens für die Stadt Kemnath, stellte in der Sitzung des Stadtrates die Ergebnisse und Planungen vor. Westlich des Fallbachs - also auf dem Gelände des heutigen Sportplatzes und des Sportheims - ist eine Wohnbebauung mit Reihenhäusern und mehrgeschossigen Mehrfamilienhäusern vorstellbar, auch entsprechende Parkplätze sowie ein Parkhaus beziehungsweise ein Parkdeck sind vorgesehen.
Eine Art "Plaza"
Östlich des Bachs - also direkt gegenüber dem Stadtweiher - könnten demnach ein Hotel, ein Boardinghaus sowie Wohn- und Geschäftshäuser entstehen. Die Anordnung der Gebäude könnte so erfolgen, so dass eine Art "Plaza" entsteht. Im südöstlichen Teil des Areals sind wiederum "Stadtvillen" angedacht, in denen verschiedene Wohnformen möglich wären. Geprägt werden soll das gesamte Areal durch eine großzügige Begrünung. Vorgesehen ist auch, dass eine direkte Fuß- und Radwegverbindung von der Seeleite über das neu zu bebauende Areal direkt ins Gewerbegebiet führt.
"Ich denke, das ist insgesamt ein sehr luftiger Entwurf, der auch in Gesprächen mit Investoren viel zulässt", stellte Kunnert fest. Klar sei, dass die insgesamt vier Hektar große Fläche natürlich in mehreren Phasen erschlossen und dies nicht auf einmal funktionieren werde. Insgesamt sehen die aktuellen Planungen gut 130 Wohneinheiten vor.
Bürgermeister Roman Schäffler betonte, dass das Gelände sehr viel Potenzial biete. "Es ist dort möglich, alle Bedürfnisse abzudecken." Der vorliegende Entwurf werte die Stadt Kemnath enorm auf. CSU/CLU-Sprecher Stefan Prechtl führte aus, dass der Vorschlag von UmbauStadt Weimar gut durchdacht sei und es viele Möglichkeiten für die unterschiedlichsten Nutzungsformen gebe. "Die Jury hat eine sehr gute Entscheidung zur Weiterentwicklung des Brauhaus- und Sportplatzgeländes, ja von ganz Kemnath getroffen." Entscheidend werde jetzt sein, für die entsprechenden Bereiche Investoren zu finden, denn diese seien es, die aus diesen Ideen Realitäten werden lassen.
Projektgruppe gründen
Im Zusammenhang mit den vorliegenden Plänen sei es nach Aussage Prechtls extrem wichtig, dass parallel eine eigene Projektgruppe "Neues Sportzentrum" ins Leben gerufen werde. "Wie wir alle wissen, ist das überplante Areal nur nutzbar, wenn der SVSW Kemnath seine neue Heimat auf der bisherigen Schulsportanlage möglichst bald beziehen kann und das jetzige Gelände frei ist." "Brauhausgelände" und "Neues Sportzentrum" seien folglich nicht zwei getrennte, sondern ein gemeinsames Projekt. Ohne das eine werde auch das andere Projekt nicht funktionieren können.
FW/FWG-Sprecher Christian Baumann charakterisierte die vorliegenden Ideen als "tolle Entwicklung" für die Stadt Kemnath. Eine Aufgabe für die kommende Zeit werde nun, Investoren zu suchen und abzuklären, wie man auf deren Wünsche und Vorstellungen eingehen kann. Architekt Stefan Kunnert griff dies auf und betonte, dass es absolut wichtig sei, die "richtigen" Investoren zu finden. Gleichzeitig betonte er seine Gewissheit, dass es diese möglichen Investoren auch geben wird.
Kommentare
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.