Kirchendemenreuth
18.07.2019 - 16:15 Uhr

Wissbegierige junge Züchter

Die Züchter- und Jungzüchtergemeinschaft feiert 30jähriges Jubiläum. Zum Festakt in der Hofkäserei Lang in Oed bei Kirchendemenreuth kommen über 120 Gäste.

Beim Festakt in Oed feiern Gründungsmitglieder, Vorstand und Ehrengäste: Martin Deubzer (Burkhardsreuth), Günther Rodestock (Rothenstadt) und Georg Haberkorn (Obertresenfeld, von links, sitzend) sowie Zuchtleiter Dr. Thomas Nibler, Andrea Hefner vom Besamungsverein Neustadt/Aisch, Michael Höcherl (Kirchendemenreuth), Sebastian Mois (Denkenreuth), Martin Frank (Steinreuth), Michael Strobl (Wendersreuth), Johannes Wittmann (Ilsenbach), Thomas Hösl (Steinreuth), RZO-Vorsitzender Erich Pilhofer und Vorsitzender Peter Hammer (Großenschwand, von links, stehend). Bild: sm
Beim Festakt in Oed feiern Gründungsmitglieder, Vorstand und Ehrengäste: Martin Deubzer (Burkhardsreuth), Günther Rodestock (Rothenstadt) und Georg Haberkorn (Obertresenfeld, von links, sitzend) sowie Zuchtleiter Dr. Thomas Nibler, Andrea Hefner vom Besamungsverein Neustadt/Aisch, Michael Höcherl (Kirchendemenreuth), Sebastian Mois (Denkenreuth), Martin Frank (Steinreuth), Michael Strobl (Wendersreuth), Johannes Wittmann (Ilsenbach), Thomas Hösl (Steinreuth), RZO-Vorsitzender Erich Pilhofer und Vorsitzender Peter Hammer (Großenschwand, von links, stehend).

Vor 30 Jahren wurde der Jungzüchterclub Neustadt/Waldnaab auf Initiative von Martin Ihle, dem damaligen Amtschef am Tierzuchtamt Weiden, als Nachwuchsorganisation des Rinderzuchtverbandes gegründet. Landwirtschaftsdirektor Martin Ihle brachte diese Idee aus Miesbach mit. Die Gründung von Jungzüchtergemeinschaften war zu dieser Zeit eine völlig neue Entwicklung, die sich im Laufe der Jahre über ganz Bayern verbreitete. Die Neustädter legten früh den Grundstein hierzu. Anfangs stetiger Kritik von anderen bäuerlichen Organisationen ausgesetzt, hatten sich die jungen Landwirte stets nur die Verbesserung der Milchviehhaltung als Ziel vorgegeben. Das tun sie immer noch, denn die Milcherzeugung beinhaltet sehr hohes fachliches Wissen, das sich trotz der langjährigen Ausbildung zum Landwirt stets weiterentwickelt.

Dieser Zielsetzung versuchen die Jungzüchter in Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Schwandorf gerecht zu werden. Im Jahresprogramm finden sich deshalb Veranstaltungen, die die fachliche Fortbildung fördern. Die Durchführung von Lehrfahrten, die Einladung hochqualifizierter Referenten und Betriebsbesichtigungen stehen im Mittelpunkt. Einen Betrieb besichtigen, neue fachliche Möglichkeiten kennenlernen, sich untereinander austauschen und das gesellschaftliche Zusammensein sind die Hintergründe der alljährlichen Treffen.

Der damals junge Fachberater Rudi Traxinger wurde mit der Leitung der Jungzüchtergemeinschaft beauftragt und hat diese über die gesamten 30 Jahre erfolgreich begleitet. Günther Rodestock aus Rothenstadt war der Gründungsvorsitzende und erzählte beim Festakt in Öd vom Treffen in der Gaststätte Riebel in Döltsch. Zahlreiche Sitzungen waren nötig, um ein Programm auf die Beine zu stellen. Er berichtete lebhaft von den Problemen beim ersten Embryotransfer. In der Jungzüchterarbeit sollen sich gleichgesinnte junge Hofnachfolger treffen, um sich in der Rinderzucht fortzubilden.

Beim Festakt in Öd waren viele der fast 200 Mitglieder anwesend und auch die ehemaligen Vorsitzenden waren vollständig erschienen. Vorsitzender Peter Hammer aus Großenschwand und Stellvertreter Johannes Wittmann aus Ilsenbach begrüßen eine Reihe an Ehrengästen. Erich Pilhofer, erster Vorsitzender des Rinderzuchtverbandes Oberpfalz, lobte das Engagement der Jungzüchter. „Beim 50-jährigen Jubiläum werden die Mitglieder der heutigen Vorstandschaft in anderen Gremien beim Rinderzuchtverband aktiv sein.“ Zuchtleiter Dr. Thomas Nibler vom AELF Schwandorf berichtete über die weibliche Lernstichprobe, die zum 1. August startet. Er sprach eine Einladung zur VFR-Tierschau am 26. Oktober 2019 in Schwandorf im Tierzuchtzentrum aus. Für die Kinder ist ein umfangreiches Programm geboten. „Ich hoffe, dass einige Kühe aus dem Landkreis Neustadt/Waldnaab dabei sein werden und möglichst viele sich über den aktuellen Stand der Rinderzucht informieren“, appellierte er an die Jungzüchter. Andrea Hefner vom Besamungsverein Neustadt/Aisch freute sich, in ihrem Heimatlandkreis so zu reden, wie ihr der Schnabel gewachsen ist. Bei den vielen ausländischen Besuchern in Neustadt/Aisch sei das nicht möglich.

Ein Betriebsrundgang für die Besucher fand unter Leitung des Betriebsinhabers Johannes Lang statt. Er stellte den Betrieb als typischen Nebenerwerbsbetrieb in der Milchviehhaltung vor. Ausgehend von der früher üblichen Anbindehaltung erfolgte früh der Umbau in einen Laufstall. Mehr Komfort für die Kühe und arbeitswirtschaftliche Gründe gaben den Ansporn. Gleichzeitig begann seine Ehefrau Renate mit der Verarbeitung der eigenen Milch zu Käse. Der Anfang zur Entwicklung einer erfolgreichen Hofvermarktung war gemacht. Der nächste Schritt, so berichtete Betriebsleiter Lang war die Umstellung auf die Produktion von Heumilch. Dazu bedurfte es einer weiteren Investition in den Bau einer Trocknungsanlage, um bestes Grundfutter für die Fütterung der Kühe zu erzeugen. Heumilch ermöglicht es auch Ehefrau Renate, die Vielfalt der Käseproduktion auszuweiten und die Attraktivität der Hofvermarktung zu steigern.

Die hervorragende Verköstigung erfolgte durch die Familie Lang. Ein Kuchenbuffet und die Zweimannmusik der Familie Baier aus Wittschau rundeten die gelungene Veranstaltung ab. Beim anschließenden Barbetrieb wurde noch viele Stunden über die Rinderzucht diskutiert.

 
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