In freudiger Erwartung und Vorbereitung auf die Geburt Jesu stimmten sich 400 Freunde kirchlich-geistlicher Musik bei einem zweistündigen adventlichen Konzert mit der bekannten Sängerin Brigitte Traeger musikalisch auf das Weihnachtsgeschehen ein. Es war ein Ersatz für das Weihnachtskonzert der Musikschule des Fichtelgebirgsvereins, das seit Jahrzehnten in der Dreifaltigkeitskirche stattgefunden hatte. Doch Corona hat bei den vielen Chören aus Speichersdorf tiefe Spuren hinterlassen und die bisherige Programmgestaltung durch verschiedenste solistische und chorale Akteure vereitelt.
Brigitte Traeger dankte deshalb Wolfgang Hübner, der kurzfristig die Initiative ergriffen hatte, und Pfarrer Sven Grillmeier sowie dem Pfarrgemeinderat für das Vertrauen, mit ihr die Tradition des vorweihnachtlichen Konzerts fortzuführen.
Instrumente als Playback
In professioneller Manier begeisterte Traeger zwei Stunden lang ihr Publikum, was dieses am Ende mit stehenden Ovationen quittierte. Als Solistin, perfekt in Ton und Licht unterstützt von Ehemann Siegfried, gestaltete sie mit gut zwei Dutzend Musikwerken den Nachmittag allein. Alle Musikstücke waren von vorbereiteten Playbacks begleitet. Die Hinterlegung mit symphonischen Orchesterklängen und vielstimmiger Orgelbegleitung sorgte für einen besonderen konzertanten Charakter. Da fiel es nicht auf, dass Traeger eigentlich mit stimmlichen Problemen zu kämpfen hatte und das fast zweistündige Konzert mit nur wenigen Trinkpausen zu einem guten Ende brachte.
Viele der 400 Besucher waren aus allen Himmelsrichtungen der oberpfälzischen und oberfränkischen Regionen angereist. Sogar die gedruckten Eintrittskarten hatten ihren Wert und durften verschiedentlich bei der Kontrolle nicht zerrissen werden. Natürlich standen alle Teile des Konzertprogramms, die durch geistliche Mediation verbunden wurden, unter dem Eindruck der Vorweihnachtszeit. Beginnend mit "Tochter Zion" erwärmten weitere Klassiker wie das "Ave Mara", "Der kleine Trommlerjunge", "Adeste Fideles" und "Maria durch ein Dornwald ging" die Zuhörer innerlich. Ebenso ließ Traeger selbst geschriebene Lieder wie "Herr, wie du willst" einfließen. Aber auch eher selten zu hörende geistliche Lieder wie "Gott hat dich von Ewigkeit her", "O mein Jesus, meine Liebe", "Ich beneide die Kinder" und "Reinige mein Herz" bewegten das Gemüt.
Eigene Lebensgeschichte
Wenngleich eine schriftliche Programmvorlage fehlte, ließen sich die Zuhörer so von Lied zu Lied treiben. Bei "Süßer die Glocken nie klingen", "Alle Jahre wieder", "Ach ich hab' in meinem Herzen" und "Wie groß bist Du!" lud Brigitte Traeger zum Mitsingen ein. Gedichte wie "Wer aufbricht", "Adventszauber", "Gespräch mit einem Stern" und "Die drei Wüsche" leiteten dezent in den nächsten Konzertabschnitt über. Zum Abschluss offenbarte Brigitte Traeger dem Publikum ihre persönliche Lebensgeschichte, wie sie als Sängerin, die ursprünglich aus dem Bereich der Volksmusik kommt, ihren Mann Siegfried gefunden hat und nun mit ihm in ihrer neuen Heimat im gemeinsamen christlichen Glauben zusammenlebt. Das Publikum wurde natürlich nicht entlassen, ohne dass Traeger auch bei den Zugaben brillierte. Als Schlusslied wählte sie "Feliz Navid", womit viele den Wunsch nach einem weiteren vorweihnachtlichen Event im nächsten Jahr verbanden.
Zur Person Brigitte Traeger
- Alter: 50 Jahre
- geboren: in Waldkirch, Gemeinde Georgenberg (Landkreis Neustadt/WN)
- entdeckt 1990 von Dieter Thomas Heck in seiner Sendung "Jetzt sing i"
- erste große Erfolge: 1995 Platz eins in der "Schlagerparade der Volksmusik" und 1996 Musikantenkönigin in "Achims Hitparade"
- Repertoire: zunächst Schlager, volkstümliche Lieder, Oldies und klassische Melodien, seit 2002 Kirchen- und Weihnachtslieder
- 2008: Gründung eines eigenen Plattenlabels
- 2010: Gründung eines Musikverlages
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