(hai) Seit 1999 besuchen sich der Katholische Frauenbund Kirchenlaibach und der Frauenkreis Bad Berneck im jährlichen Wechsel. Der Gastgeber sorgt dabei immer für einen kulturellen und kulinarischen Höhepunkt.
Beide Zweigvereine gehören nicht nur zu den tragenden Säulen des jeweiligen Pfarrgemeindelebens. Viele Parallelen im Programm, viel Freundschaften und viele gegenseitig befruchtende Ideen gab es in den zurückliegenden Jahren. Die Initiative geht zurück auf Regina Wunderlich, die Tochter von Resi Pöllath. In diesem Jahr ging die Einladung von den Kirchenlaibacher Frauen aus. Mit ihren Gästen tauchten sie ein in die Geschichte der Kirche der nordostbayerischen Ur-Pfarrei Mockersdorf Sankt Michael sowie der beiden größten Kapellen in Plössen und Ramlesreuth. Mit Pfarrer Sven Grillmeier hatten sie sich einen bewanderten Kenner der lokalen Kirchengeschichte gewonnen.
Die Frauen trafen sich dabei am frühen Abend an der Dreifaltigkeitskirche. Von hier aus ging es zur Dorfkirche in Ramlesreuth. Sie ist dem äußerst seltenen Patrozinium "Mater ter admirabilis" (Zur dreifach wunderbaren Mutter) geweiht. "Maria ist wunderbar als Mutter Gottes, Mutter des Erlösers und Mutter der Erlösten; wunderbar in ihrem Glauben, ihrer Hoffnung und ihrer Liebe", erklärte Grillmeier. Die als Ersatz für zwei während der Säkularisation niedergerissene Kapellen neue errichtete Kirche ist seit dem 18. Jahrhundert der religiöse Mittelpunkt des Ortes. 2014 hat sie eine neue Orgel aus einer amerikanischen Orgelbauerwerkstatt erhalten. 2019 wird die Sakristei erneuert.
Danach ging es in die Kirche von Mockersdorf. Dort berichtete der Pfarrer vom aufwendigen Umbau. Er erläuterte den neu gestalteten Altarraum und die drei Reliquien, die im Altar eingelassen sind. Zum Schluss durften die Besucher einen Blick in die ebenfalls renovierte Sakristei mit dem alten barocken Sakristeischrank werfen. Letzter Halt war die Kapelle in Plössen zum Heiligen Kreuz. Wie aus dem Bistumsmatrikel von 1860, 1916 und 1997 hervorgeht, war sie schon seit jeher im Besitz der Gemeinde, die somit für die Baulast zuständig ist. Seit den 1960er Jahren erfolgten am denkmalgeschützten neugotischen Walmdachbau unter großen persönlichen und finanziellen Opfern der Dorfgemeinde wiederholte Sanierungen (1964, 1984/85, 2012). Besonders hervorzuheben ist der Einsatz des damaligen Ortssprechers Johann Bräutigam. 1972 kam Plössen zur Gemeinde Speichersdorf. Diese ist damit Rechtsnachfolger und für die bestandserhaltenden Maßnahmen zuständig.
Ihr Patrozinium feiert die Plössener Kapelle am 14. September, dem Fest der Kreuzerhöhung. Erstmals wurde es am Sonntag, 16. September 2012, gefeiert. Pfarrer Grillmeier aus Kirchenlaibach hatte dazu die Initiative ergriffen. "Als Mittelpunkt des Dorfes, als Edelstein der Kunst und Zeugnis des Glaubens im urchristlichen Bayern sollte es gepflegt und erhalten werden", lautete sein Appell. Die Rundfahrt endete mit einem gemütlichen Beisammensein im Sale & Pepe.













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