Er war in der sicherheitspolitischen Vortragsreihe "Klartext in Kirchenlaibach" einer der Redner. Wie auch Oberst a.D. Richard Drexl im ersten Teil des Abends die materielle Ausstattung der Bundeswehr bemängelte (wir berichteten), so musste auch Florian Riedl im darauffolgenden Erfahrungsbericht darauf verweisen, dass auf die Unterstützung der USA bei der Luftrettung verwundeter Soldaten nicht verzichtet werden kann. Zwölf Jahre leistete er Dienst in der Bundeswehr. In Afghanistan und im Kosovo kam er unter anderem zum Einsatz.
Eine der ersten Aussagen Riedls war, dass das Zeichen des Roten Kreuzes auf den Sanitätsfahrzeugen der Bundeswehr in Afghanistan keinen Schutzstatus besitzt. Im Gegenteil: Sanitätsfahrzeuge würden gezielt angegriffen. Aus diesem Grund seien sie alle übermalt worden.
In fünf Phasen läuft laut dem Referenten eine Rettung vom Zeitpunkt der Verwundung eines Soldaten ab. Im ersten Schritt kommt der bewegliche Arzttrupp, vergleichbar mit einem Rettungsfahrzeug, und bringt den Verletzten zur Rettungsstation. Kleinere chirurgische Eingriffe können dort vorgenommen werden. Der Transport zum Rettungszentrum oder zur Arztpraxis mit Bettenanteil erfolgt entweder durch die Luft oder auf dem Land. Einem Kreiskrankenhaus vergleichbar ist das Einsatzlazarett mit klinischer Akutversorgung. Der fünfte Schritt ist die Verlegung in eines der Bundeswehrzentralkrankenhäuser in Koblenz oder Ulm. Theoretisch einfach, in der Wirklichkeit ist der Weg bis nach Deutschland mit unzähligen Gefahren gepflastert. Dreck, Staub und Angriffe erschweren die Bergung. Bei der Luftrettung aus Afghanistan sind erst auf dem Umschlagpunkt in Termez in Usbekistan militärische Gefahren ausgeschlossen. Von dort aus geht der Flug mit einem speziell ausgerüsteten Airbus A 310. Bis nach Termez müssen Flugzeuge mit Angriffen rechnen, nur taktische Maschinen können für die Flüge eingesetzt werden.
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