Kleine Helfer Blutegel

Bei vielen Menschen sind sie als Parasiten verschrien. Doch etwa bei Gelenkerkrankungen, Arthrosen, Muskelverspannungen oder nach Operationen können sie wertvolle Dienste leisten. Positive Erfahrungen gibt es zwischenzeitlich genügend. Die Rede ist von Blutegel. Grund genug für den Katholischen Frauenbund, die kleinen "medizinischen Helfer mit Biss" in ihrer Vortragsreihe zu thematisieren. "Blutegel - die kleinen Helfer" lautet deshalb ein Vortragsabend, der sich mit den Therapiemöglichkeiten mit Blutegeln am Dienstag, 11. September, um 19.30 Uhr, im Katholischen Pfarrheim beschäftigt. Mit Heilpraktikerin und Fachfrau der klassischen Homöopathie Heike Roth aus Speichersdorf konnte eine ausgewiesene Expertin der Materie gewonnen werden. Die 47-Jährige ist keine Unbekannte beim Frauenbund, hat sie doch schon als Referentin in vielfältige Fragestellungen der Homöopathie eingeführt. Bereits 1994 begann sie, sich mit klassischer Homöopathie zu beschäftigen. 2005 entschloss sie sich, eine Ausbildung zur Heilpraktikerin zu absolvieren, um mit ihren Kenntnissen auch anderen Menschen helfen zu dürfen. Die Heilpraktikerin kennt auch den therapeutischen Einsatz von Blutegeln (Hirudo medicinalis) und die medizinischen Erfahrungen damit schon seit über zehn Jahren. "Viele Patienten finden die Tiere zwar erst eklig, sind aber nach einigem Zögern meist überzeugt von dem Nutzen", betont sie. Die Blutegel geben nämlich Substanzen frei, die die Blutgefässe erweitern. Dadurch kommt es zur besseren Sauerstoff- und Nährstoffversorgung. Außerdem enthält der Blutegel Stoffe, die entzündungshemmend und schmerzstillend wirken. Auch nach Operationen oder Verletzungen, wenn sich Blut in den Gefäßen staut und so eine Gefahr für die Gesundheit darstellt, können Blutegel aus medizinischer Sicht eine recht einfache Lösung sein. In vielen Fällen etwa habe es sich auch bewährt, Blutegel auf geschwollenes Gewebe zu setzen. Die Tiere schneiden mit ihren Kiefern kleinste Wunden in die Haut und saugen rund zehn Milliliter Blut heraus. Dadurch löst sich die Stauung im Gefäß - und das Blut kann wieder gleichmäßig fließen. Heike Roth wird deshalb schwerpunktmäßig erläutern, bei welchen Erkrankungen die Blutegeltherapie angewandt wird, für wen sie geeignet ist und ob mögliche Nebenwirkungen zu erwarten sind. Die Zuhörer erfahren auch, wie die Blutegeltherapie funktioniert und wie der Behandlungsablauf von statten geht. Von besonderem Interesse werden sicherlich die persönlichen Erfahrungen der Heilpraktikerin mit den kleinen Helfern sein. Der Eintritt zu dem Vortragsabend ist frei.