"Ruhig werden, sich Zeit nehmen, die Herzen öffnen und sich vorbereiten auf das Kommen des Herrn sollten unsere Leitgedanken in der Adventszeit sein", meinte Pfarrer Dirk Grafe vor dem Adventskonzert des Fichtengebirgsvereins in der Dreifaltigkeitskirche. Nur zuhören sei oft gar nicht so einfach. "Wir sollten Gott an uns handeln lassen." Die Musik könne wesentlich dazu beitragen.
Zuhören war bei diesem besinnlichen Adventskonzert ein Genuss. Was die Ensembles boten, war hörenswert. Die Zuhörer belohnten sie zurecht mit großem Beifall. Allerdings musste Pfarrer Sven Grillmeier Mitteilen, dass das Streicher-Ensemble wegen Erkrankung der Leiterin nicht auftreten könne.
Schon die "Festivus Fanfare" von Martin Scharnagl, in beeindruckender Weise gespielt von den Speichersdorfer Musikanten, ließ aufhorchen. Ausgewogen in den verschiedenen Instrumentengruppen, sehr klangschön und dynamisch fein abgestimmt, präsentierte ihr Leiter Norbert Lodes auch das "Nun komm, der Heiden Heiland", ein Adventslied Martin Luthers, das auf einen altkirchlichen Hymnus von Ambrosius von Mailand zurückgeht. Arrangiert hat es der zeitgenössische niederländische Komponist Jacob de Haan.
Von dem Österreicher Scharnagl dirigierte Lodes "Sweet Bells Fantasy", eine Fantasie über das bekannte deutsche Weihnachtslied "Süßer die Glocken nie klingen". Die Glockenschläge am Ende verliehen dem Werk einen würdevollen und festlichen Charakter. Sehr interessant war die Fassung für Blasmusik vom "Winter" aus Antonio Vivaldis "Vier Jahreszeiten" in einem Arrangement von S. Cortland. Auch bei "White Christmas" ("Weiße Weihnachten"), komponiert von Irving Berlin, und "Winter Wonderland" ("Winterwunderland"), beide arrangiert von Heinz Briegel, konnten sich die zahlreichen Zuhörer zurücklehnen und die Sorgen des Alltags vergessen.
Leisere Töne schlug das Gitarrenensemble unter der Leitung von Sebastian Koch an. Nach "Branle" von Pierre Attaingnant spielte er mit den drei Gitarristinnen "Es ist ein Ros entsprungen". Der protestantische Komponist Michael Praetorius hatte dazu einen weit verbreiteten vierstimmigen Satz geschaffen.
Georg Gebert hatte mit dem Akkordeonensemble "Arioso in A-Dur" von Georg Friedrich Händel vorbereitet. Chorsängern ist es besser bekannt unter dem Titel "Dank sei, dir, Herr". Gut gelang den Spielern auch der beschwingte Satz aus der Sinfonie in G-Dur von Leopold Mozart, dem Vater von Wolfgang Amadeus Mozart.
Recht ausgewogen in den einzelnen Stimmen präsentierte sich der Thomas-Chor mit einem Hirtenlied ("Folgen wir den Hirten"). Klavier und Querflöte spielten auch bei dem Lied "Jubilate" mit, das die Sänger mit der Gruppe Kids & more vortrugen. Mit dieser Gruppe, die aus Kindern und deren Eltern bestand, hatte Leiterin Lucia Stelzer auch das Mundartlied "A Liachterschein" und das rhythmisch mitreißende "Los Pastores" einstudiert.
Hartmut Gebelein begleitete die Querflötenspieler Rebecca Fürst und Miroslav Liska bei dem sehr virtuosen 3. Satz eines Concertos des österreich-ungarischen Komponisten und Flötisten Franz Doppler. Zu den ältesten deutschsprachigen Gesängen gehört der Choral "Es kommt ein Schiff geladen". Dabei harmonierten die Stimmen von Julia Bäß und Gaby Fees sehr gut miteinander. Stelzer begleitete sie umsichtig auf der Orgel. Das gemeinsam gesungene Schlusslied "Nun freut euch, ihr Christen" stimmte alle auf das bevorstehende Weihnachtsfest ein.
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