Ein Leben mit und für Kinder: fast 40 Jahre war Anita Leipold als Kinderpflegerin im Kinderhaus St. Elisabeth tätig. Die Freude auf den Ruhestand war für Leipold ganz in den Hintergrund getreten, bei dem bewegenden Abschied, den ihr das Kinderhaus St. Elisabeth bereitete.
Mehrere Generationen von Kindern hat sie durch die ersten Lebensjahre geführt. "Es ist schon ein mulmiges Gefühl", sagt Leipold. Alle Kinder und Mitarbeiter des Kinderhauses St. Elisabeth haben sich in der Turnhalle versammelt. Dass sie dabei selbst im Mittelpunkt steht, ist der 63-jährigen Kinderpflegerin gar nicht so recht. Es naht das Ende eines langen Berufslebens.
Ihr Wunsch in der Erziehung zu arbeiten, zeichnete sich schon früh ab. Allerdings nahm sie ein paar Umwege, um dann ihrer Berufung zu folgen. 1960 wurde sie in Kirchenthumbach geboren. Nach der Schulzeit arbeitete sie bei verschiedenen Arbeitgebern im Umkreis. Der Wunsch mit Kindern zu arbeiten, ließ sie aber nicht los. So entschied sie sich mit 22 Jahren auf die Kinderpflegeschule in Neustadt/WN zu gehen. "Das war gar nicht so leicht, ich war mit die Älteste, und aus dem Lernen schon heraußen", so Leipold. Aber es hat sich gelohnt.
Nach dem Abschluss rief der damalige Pfarrer Konrad Beierl an und bot ihr eine Stelle an ihrem Heimatort an. Im Kinderhaus gab es damals vier Gruppen. Nach der Geburt ihrer beiden Söhne nahm sie sich Erziehungsurlaub und arbeitete dann in Teilzeit weiter. Nach dem zweiten Kind gab es Notstand im Kinderhaus, und so verkürzte sie ihren Erziehungsurlaub. Mit Waltraud Kroher, der früheren Kinderhausleiterin, war sie lange in Gruppe 2 tätig. Später wurde die Gruppe dann die Regenbogengruppe, wo sie bis zur Rente die Kinder betreute.
In ihr Berufsleben fiel auch der komplette Abriss und Neubau des Kinderhauses. Damals war ihre Gruppe in der Schule ausgelagert. Leipold hat auch die Zusatzausbildung "Kneipp" beim Caritas Verband in Zusammenarbeit mit dem Kneippbund in Bad Wörishofen abgeschlossen. Seit diesen zehn Jahren hat sie den vielen Vorschulkindern die fünf Säulen der Kneipp-Therapie gezeigt und in den Kinderhausalltag integriert.
Eine wahrlich lange Zeit, in der Leipold unzählige Kinder betreut und begleitet, mit vielen Kolleginnen zusammengearbeitet und einige Pfarrern an der Spitze der Kirchengemeinde habe kommen und gehen sehen, betonte Leiterin Daniela Dimler. Die Kinder sangen zum Abschied. Für den Ruhestand wünschten Leiterin Dimler, Pfarrer Augustin Lobo, Otmar Buchmann und Alois Lehner von der Kirchenverwaltung alles Gute.
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