Kirchenthumbach
24.10.2023 - 12:52 Uhr

Blaskapelle Kirchenthumbach auch auf der Wiesn und in Kastelruth zu Hause

Die Blaskapelle Kirchenthumbach liebt ihre Auftritte. Dabei sind sie nicht nur in der Oberpfalz unterwegs, sondern haben auch Auftritte im Hofbräuhaus, der Oidn Wies und kürzlich sogar vor 10 000 Menschen in Kastelruth.

Die Blaskapelle Kirchenthumbach ist nicht nur eine kleine Musikgruppe aus der Oberpfalz. Die 26 Musiker zieht es auch auf die große Bühne. Erst kürzlich hatten sie mit Auftritten auf der Oiden Wiesn in München und als Vorgruppe der Kastelruther Spatzen Auftritte vor Tausenden Menschen.

Doch da hin war es ein weiter Weg. Vorsitzender Sebastian Dimler kennt die Geschichte: Bereits seit dem 18. Jahrhundert gab es Blasmusik in Kirchenthumbach. Eine feste Kapelle löste sich aber 1962 auf. Der Rock´n Roll hatte sie in den Hintergrund gedrängt. Hermann Albersdorfer scharte jedoch einige Getreue um sich und sie spielten regelmäßig. Bis 1977 war diese Gruppe auf ein 16-köpfiges Ensemble gewachsen. Ab 1978 trat man in einheitlicher Tracht auf. Albersdorfer war auch die treibende Kraft hinter der Vereinsgründung 1990 als "Blaskappelle Kirchenthumbach".

Frechheit siegt

Parallel dazu existierten die "Thumbacher Musikanten" von 1982 bis 2005. Die kleine Besetzung spielte auch bei der Blaskapelle Kirchenthumbach. Dabei war auch der heutige Kapellmeister Jürgen Böhme. Dieser kritisierte einst Anfang der 1990er Jahre bei einem Besuch im Hofbräuhaus in München die Qualität der Hauskapelle. Darauf fragte ihn der Geschäftsführer: "Kannst es wohl besser?" Böhme typisch oberpfälzisch: "Des wird schon sei." Man tauschte Visitenkarten aus und tatsächlich kam es zum Auftritt der "Thumbacher" im Hofbräuhaus.

"Geschäftsleitung und Stammgäste waren sich einig, dass wir die passende Musik machen", erinnert sich Böhme stolz. Es folgte eine Zusammenarbeit von 1993 bis 2001. Ein großer Erfolg: "1998 wurden wir zur beliebtesten Kapelle im Hofbräuhaus gewählt", so Böhme.

Die Band wurde bekannt: Ein befreundeter Musikkollege verschaffte dem großen Ensemble, der Blaskapelle Kirchenthumbach, ein Engagement im Biergarten am Chinesischen Turm. Dort konnten sie 7000 Gäste von ihrem Können überzeugen. Es folgten regelmäßige Auftritte mehrmals pro Jahr von 2004 bis 2015. Diese Reputation spielte dann eine wichtige Rolle bei der Bewerbung für die Oide Wiesn.

Ihren bisher größten Auftritt hatten sie kürzlich beim Kastelruther Spatzenfest in Italien. Trompeter Lukas Brendel aus Auerbach half schon mehrfach als Gastmusiker bei den Spatzen aus. Bei einem Konzert in der Meistersingerhalle in Nürnberg machten er und Dimler den Auftritt als Vorgruppe aus. "Normalerweise spielen dort nur Profigruppen, wir waren wohl die einzige Amateure. Festzelt mit 10 000 Besuchern, jeder der drei Tage ausverkauft. Für uns eine große Ehre, kennt man doch den Bekanntheitsgrad der Kastelruther."

Vor 10 000 Fans beim Spatzenfest

Vor 10 000 Gästen traten sie neben bekannten Bands wie dem voXXclub und natürlich den Spatzen selbst auf. Dimler: "Es war ein super Auftritt vor circa 10 000 Menschen im Zelt aus aller Welt. Wir waren eine der drei Vorbands der Kastelruther." Aus der Ruhe brachte sie so etwas nicht, die Blaskapelle Kirchenthumbach sind alte Profis. Böhme sagt: "Ob man vor mehreren tausend Menschen, oder vor wenigen Leuten auftritt wird mit der Zeit immer weniger wichtig. Wenn man eine zuverlässige Mannschaft hat, die motiviert und gut vorbereitet ist, kann man beruhigt auf die Bühne gehen. Freilich ist die Anspannung vor solch großen Veranstaltungen etwas größer, doch wenn´s läuft, dann läuft´s halt."

Dimler ergänzt: "Vor allem für die jüngeren Musiker sind solche Auftritte super interessant und wichtig. Sie steigern die Motivation ungemein, was sich auch in den Probenbesuchen widerspiegelt. Nicht zuletzt entwickelt sich dabei eine Gruppendynamik und das Wir-Gefühl wird gestärkt." Abheben werden die Kirchenthumbacher nach solchen Großauftritten aber nicht. Dimler lacht: "Natürlich umrahmen wir genauso gerne weiter die wichtigen Auftritte unserer Heimatgemeinde und der Umgebung."

 
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