Zuvor hatte sie bereits in Estland, Österreich und den USA die Oper inszeniert.
Eine große Hilfe für die Teilnehmer war die Einführung in die Oper durch Dr. Werner Brunner auf der Anreise. Deutsche Untertitel während der Aufführung erleichterten es darüber hinaus, das Geschehen auf der Bühne zu verfolgen. Unter der musikalischen Leitung von Norbert Baxa überzeugten dabei international auftretende Künstler, unter anderem Philippe Castagner als "Idomeneo", Barbora de Nunes Cambraia als "Idamante", Marketa Böhmova als "Ilia" und Katrin Kapplusch als "Elektra".
Die Oper thematisiert die antike Sage vom kretischen König Idomeneo, der bei seiner Rückkehr aus dem Trojanischen Krieg in Lebensgefahr dem Gott Neptun verspricht, ihm den ersten Menschen, dem er auf dem Festland begegnet, zu opfern. Dies ist jedoch sein eigener Sohn Idamante. Neptuns Stimme gebietet dem König, zugunsten des Sohnes und seiner zukünftigen Gemahlin Ilia auf seinen Thron zu verzichten.
Die Oper ist hochaktuell: Es geht um einen Herrscher, der aus egoistischen Gründen einen Fehler begangen hat. Von außen muss ihm klar gemacht werden, dass er die Konsequenzen ziehen und abdanken muss. Dies ist auch heute nicht gerade selbstverständlich.
Für Dramatik sorgt darüber hinaus die Dreiecksgeschichte von Ilia, der trojanischen Kriegsgefangenen und Tochter des Königs Priamos, von Elektra, der Tochter Agamemnons, und von Idamante. Lange schwankt dieser zwischen beiden, bevor er Ilia den Vorzug gibt, obwohl ihm Elektra versprochen war.
Eine große Rolle in der Oper spielt der Chor, der den Anstoß für die Erweiterung der Handlungsebene von den privaten Problemen ins allgemein Politische gibt. In der Musik deutet Mozart subtil die psychologischen Ausnahmesituationen der Hauptfiguren an: Sie ist von geballter Energie und gehört nach Meinung der Experten zum Besten seines gesamten Werkes.
Für die schlichte, aber effektive Bühnengestaltung zeichnete Hans Dieter Schaal, der schon öfter mit Regisseurin Arila Siegert zusammengearbeitet hat, verantwortlich. Starke Taue begrenzen beidseits meist die Bühne. Hängende, liegende und schwebende Gebilde in Form eines Schiffes und von Bodenplatten sowie einer stilisierten Tischgruppe sind die einzigen Requisiten. Lichteffekte und großflächige Projektionen, wie ein ruhiges Meer mit strahlend blauem Himmel, aufziehende Wolken und stürmische hohe See, verdeutlichen das dramatische Geschehen.
Vor der abendlichen Aufführung besichtigten die Teilnehmer an der VHS-Fahrt am Nachmittag bei einem Spaziergang durch die Altstadt unter anderem die Alte Pilsener Synagoge und nahmen in einem Jugendstilrestaurant in der Nähe des Theaters das Abendessen ein.
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