Kirchenthumbach
06.06.2023 - 15:59 Uhr

Kirchenthumbacher Wallfahrer tragen Anliegen nach Gößweinstein

Die zwölf Strophen des bekannten Dreifaltigkeitsliedes erklangen am Wochenende auf dem Weg durch die Fränkische Schweiz. Die Tradition der Kirchenthumbacher Pfarrgemeinde nach Gößweinstein zur Wallfahrtsstätte der Allerheiligsten Dreifaltigkeit zu pilgern, reicht zurück bis ins Jahr 1654. Zurückzuführen ist diese Wallfahrt auf ein Versprechen der Kirchenthumbacher, die in ihrer Not die Heiligste Dreifaltigkeit angerufen haben, als die Pest flächendeckend ausbrach.

Wallfahren heißt auch "Beten mit den Füßen". Jeder Wallfahrer trägt "sein Päckchen", will danken oder ist auf der Suche nach Glaubenserlebnissen. Circa 40 Kilometer Fußweg liegen zwischen Kirchenthumbach und Gößweinstein.

Nach dem Pilgersegen durch Pfarrer Augustin Lobo machten sich 68 Pilger am frühen Morgen auf den Weg. Nach einer kurzen Rast in Pegnitz ging es weiter nach Pottenstein, mittags den Kreuzweg und alten Wallfahrtsweg steil aufwärts zur Kreuzkapelle. Anschließend gingen die letzten Kilometer bei warmen Temperaturen über Hühnerloh und Bösenbirkig betend und singend durch Felder, Fluren und Wälder zum Wallfahrtsort Gößweinstein.

In den frühen Morgenstunden des Sonntags wurde mit den Eschenbacher Wallfahrern das Wallfahrtsamt gefeiert. Stadtpfarrer Pater Johannes Bosco Ernstberger zelebrierte den Gottesdienst, festlich gestaltet von Herbert Fraunhofer an der Orgel sowie Sängerinnen aus Kirchenthumbach. Danach machte man sich auf den Rückweg. Ab Burggrub säumen viele Kirchenthumbacher die Straßen. Ein bewegender Moment. Es ist die Freude und die Überwältigung, es wieder geschafft zu haben, gepaart mit leichter bis mittelschwerer Erschöpfung.

Nach dem Schlusssegen von Pfarrer Lobo spricht Wallfahrtsleiter Josef Schreglmann ein paar persönliche Worte. Sein herzlicher Dank geht an die Pilger, die Musiker, den Bild- und Lautsprecherträger für die würdige Wallfahrt und das schöne Miteinander. Ein besonderer Dank geht an Michaela Zeitler für die Unterstützung beim Vorbeten, an das Team, das für die Sicherheit gesorgt hatte und nicht zuletzt der BRK-Bereitschaft, die kühle Getränke und medizinische Hilfe anbot.

Am Ende wurden einige Wallfahrer für ihre oftmalige Teilnahme an der Fußwallfahrt mit einer Urkunde geehrt: Christian Rauch für 20 Mal, Monika Fuhrich, Claudia Lindner für 25 Mal, Michaela Zeitler, Karin Hirschmann für 30 Mal und Albert Friedl für 40 Mal. Nach dem Schlusssegen nahmen die Angehörigen ihre erschöpften, aber glücklichen Wallfahrer auf dem Kirchplatz wieder in Empfang.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.