Schon der Vereinszweck des gemeinnützigen "Boderhaus e.V." gibt die Aufgabenstellung vor. Die Mitglieder streben die Sicherung von historischen Denkmälern an, um sie vor dem Abbruch zu retten. Sorgenvoll blicken die Mitglieder um ihren Gründungsvorsitzenden Norbert Wilterius aktuell auf das Boderhaus, einem seit vielen Jahren unbewohnten und dem Verfall geweihten Gebäude, "ein unter Denkmalschutz stehendes kulturelles und historisches Schmuckstück des Ortes", wie der Vorsitzende mit einigen Mitstreitern bei einem "Bittgang" ins Rathaus anmerkte.
Mit überörtlicher Bedeutung
Norbert Wilterius präsentierte nun der Ratsversammlung die Zielsetzungen des Vereins zur Revitalisierung des spätbarocken, kunsthistorisch und ortsgeschichtlich außergewöhnlichen Boderhauses. Es ist von der Denkmalpflege sogar mit überörtlicher Bedeutung eingestuft. Ein Vorhaben, das der Eile bedarf, wie der Vereinssprecher bei der Schilderung des desolaten Ist-Zustandes erläuterte.
Nach einem Streifzug zu geretteten Denkmalprojekten und der Beleuchtung eiliger Maßnahmen zur Rettung der Bausubstanz appellierte Wilterius an das Gremium, mitzuhelfen, zunächst wenigstens den Verfall des Gebäudes zu stoppen. Immerhin sei die Denkmalpflege auch eine kommunale Aufgabe. Wilterius wünschte sich deshalb kommunalen Rückhalt zur Erlangung von staatlichen Fördergeldern und eine finanzielle Unterstützung der Gemeinde. Weiter blickend denkt der Verein an den Ankauf des sich noch in privater Hand befindlichen Hauses und an mögliche Nutzungskonzepte, zum Beispiel an ein multifunktionales Bürgercafé, an einen kleinen Festsaal im böhmischen Gewölbe, an temporäre Ausstellungen und an eine Wohnnutzung.
Machbarkeitsstudie für Klarheit
Im Blick hat der Verein als ersten Schritt zur Rettung des Baudenkmals eine Machbarkeitsstudie mit einem Kostenvolumen von geschätzt 30.000 Euro. Ziel sei es, eine Entscheidungsgrundlage für die Durchführbarkeit des Vorhabens zu schaffen. Ein Thema, zu dem auch die geladenen Vertreter des Amtes für Ländliche Entwicklung Oberpfalz (ALE) Stellung nahmen und erfreuliche Botschaften verkündeten. Aus Restmitteln der Dorferneuerung und Restgeldern aus der Kirchenthumbacher Marktplatzsanierung sicherten die ALE-Vertreter eine finanzielle Unterstützung von 53 Prozent zu. Gelder aus weiteren Fördertöpfen könnten den Gesamtzuschuss auf 73 Prozent erhöhen.
Zusagen, die das Gremium gerne hörte. "Bei diesem Fördersatz sollte auch die Gemeinde ihren Beitrag leisten, um festzustellen, was möglich ist", empfahl Marco Streit. "Wir brauchen Klarheit", befand Jürgen Geyer, "wir müssen wissen, was möglich ist", betonte Dritter Bürgermeister Alexander Schatz. Philipp Kroher plädierte dafür, wenigstens einen ersten Schritt zu machen. "Dann haben wir es schwarz auf weiß", während Bürgermeister Ewald Plößner ergänzend das bürgerschaftliche Engagement des Bodervereins hervor hob. Dem Vorschlag des Vereins folgend billigte der Rat einstimmig einen Zuschuss von 3.000 Euro. Die Restkosten für die Studie als Basis für ein schlüssiges Nutzungskonzept übernimmt der Verein.
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