Mit einem modernen Reisebus mit Anhänger, in denen die eigenen Räder transportiert wurden, erfolgte unter Leitung von Gerda und Adolf Mückl die Anreise in die Sportstadt Riesa an der Elbe, wo die Gruppe die ganze Woche über in einem modernen Vier-Sterne-Hotel mit zwei Gourmetrestaurants wohnte. Von hier aus startete sie direkt ab dem Hotel oder nach einem Bustransfer zu den Radtouren.
Bei der Anreise wurde in Meissen ein Zwischenstopp eingelegt zur Besichtigung der Porzellan-Erlebniswelt mit Schauwerkstätten und Museum. Auf dem edlen, mit zwei Schwertern verzierten Porzellan genoss man eine Tasse Kaffee und ein Stück feinster Marzipantorte. Ein Stadtrundgang schloss sich an.
Bei hochsommerlichen Temperaturen führte die erste Radtour von Riesa flussaufwärts entlang der Sächsischen Weinstraße über Meißen und die Karl-May-Stadt Radebeul ins „Elbflorenz“. Bei der nächsten Tagesetappe folgte die Gruppe der Elbe flussabwärts in die ehemalige kursächsische Residenzstadt Torgau. Einen ersten Halt legte sie in Strehla ein, wo sich 1945 die amerikanische und die sowjetische Armee begegneten. Mittag machte man in Belgern, der sachsenweit einzigen Stadt mit einem riesigen steinernen Roland-Denkmal. Über die neue Elbebrücke ging es in das brandenburgische Mühlberg/Elbe, wo die Besichtigung des ehemaligen Zisterzienserinnenklosters aus dem 13. Jahrhundert und des aufwendig restaurierten Propsteigebäudes auf dem Programm stand. Sehr angetan waren die Radler von Torgau, das zu den schönsten Renaissancestädten Deutschlands gehört.
Die dritte Tour ging durch die fruchtbaren, landwirtschaftlich intensiv genutzten Elbauen und kleine Dörfer weiter flussabwärts über Dommitzsch in die Stadt Pretzsch. Ein Erlebnis besonderer Art war die Elbüberquerung mit einer sognannten Gierseilfähre, bei der diese durch Schrägstellung von der Strömung des Flusses auf die andere Seite gelangt. Nach der Überquerung der Schwarzen Elster erreichten die Radler Elster an der Elbe.
Zu einem Höhepunkt wurde der folgende Tag: Von Elster ging es in die Lutherstadt Wittenberg und weiter in das Unesco-Weltkulturerbe Gartenreich Wörlitz-Dessau im Bundesland Sachsen-Anhalt. In Wittenberg, das an diesem Tag den Gedenktag von Luthers Hochzeit mit Katharina von Bora groß feierte, wimmelte es vor Menschen, viele in mittelalterlicher Tracht. Nach der Mittagspause folgten die Radler weiter den Windungen und Auen der Elbe. Im Gartenreich Wörlitz-Dessau beeindrucken die Gartenanlagen mit Seen, Kanälen, Brücken und Schlössern auf einer Fläche von 142 Quadratkilometern. Wegen der hochsommerlichen Temperaturen (um die 34 Grad) und des starken Gegenwindes wurde bei Volkerode abgebrochen und nicht, wie eigentlich geplant, bis Dessau geradelt.
Am Heimreisetag brachte der Bus die Gruppe zum barocken Jagd- und Lustschloss des Kurfürsten August des Starken in Moritzburg. Wegen einsetzenden Regens wäre die abschließende Radtour nach Radebeul beinahe ins Wasser gefallen. Die Entscheidung der Radführer, mit Regenkleidung trotzdem zu starten, war richtig, denn bald hörte der Niederschlag auf. Erstes Ziel war das mitten in den Weinhängen gelegene Sächsische Weinbaumuseum Hoflößnitz. Immer bergab ging es anschließend auf der „Weinroute“ zum Erlebnisweingut Wackerbarth. Wo früher Grafen residierten und der Hof August des Starken Feste feierte, existiert heute ein einzigartiges Ensemble aus barocker Anlage, malerischen Weinbergen sowie moderner Wein- und Sektmanufaktur. Beim besuch der Oberpfälzer fand das Sommerfest der Radebeuler Musikschule statt.
Nach der Verladung der Räder ging es in Richtung Heimat. Dank der guten Organisation und der Disziplin der Teilnehmer verlief die VHS-Radreise sehr harmonisch und unfallfrei, was bei den zurückgelegten etwa 250 Radkilometern nicht selbstverständlich ist. Der Elberadweg begeisterte die Gruppe: Er ist gut ausgeschildert, besteht aus überwiegend hervorragend ausgebauten geteerten oder gepflasterten Rad- und Wirtschaftswegen, führt durch unterschiedlichste Landschaften und historische Städte und bietet so eine gelungene Mischung aus Natur und Kultur.
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