Der schnelle Zugang zum Internet wird von Unternehmen und Privathaushalten heutzutage ebenso selbstverständlich gefordert wie funktionierende Strom-, Wasser- und Abwasserleitungen. Für die Kommunen ergibt sich daraus eine zentrale Aufgabe mit riesigem Handlungsbedarf. Durch die Vielzahl der Breitbandanbieter steht auch die Marktgemeinde Kirchenthumbach vor dem Problem, rechtssichere Ausschreibungen zur Breitbandversorgung zu veranlassen. Deshalb bedient sich auch der Marktgemeinderat eines Spezialisten. Der Rat verpflichtete das Unternehmen Innovative Kommunikations-Technologien (IK-T) als Beratungs-Partner, um die Förderchancen von Bund und Land zum weiteren Glasfaserausbau besser zu nutzen.
10 Millionen Euro
In der jüngsten Ratssitzung informierte IK-T-Vertreter Reiner Grasberger über die Ergebnisse des sogenannten Markterkundungsverfahrens und über die Möglichkeiten für die flächendeckende Gigabit-Versorgung des Gemeindegebietes. Ein Informationspaket mit einem gewaltigen Kostenvolumen. Ausgehend von 1109 notwendigen Glasfaser-Anschlüssen mit Bandbreiten zwischen 30 und 100 Mbit – 207 Haushalte sind bereits mit Glasfaser versorgt – kam IK-T nach Rückmeldung der Telekom als einzigem Anbieter auf ein Investitionsvolumen von bis zu 10 Millionen Euro: Ein Worst-Case-Szenario mit der Hoffnung auf geringere Kosten.
Härtefall
Ein Investitionspaket mit 50 Prozent Förderung nach dem Wirtschaftlichkeits-Lückenmodell des Gigabit-Förderverfahrens 2.0 des Bundes in Höhe von 5 Millionen Euro und eine Kofinanzierung des Freistaates mit 40 Prozent oder knapp 4 Millionen Euro soll die Breitbandoffensive des Marktes erleichtern. Für Kirchenthumbach verbleibt ein Eigenanteil von 998.000 Euro. Eine Härtefallanwendung soll den Eigenanteil auf 686.000 Euro reduzieren, so das optimistische Kalkül der IK-T. Reiner Grasberger hofft zudem auf eine Einweisung des Großprojekts in die „Überholspur“ des Verfahrens.
Auf Nachfrage von Philipp Kroher verwies der IK-T-Berater auf eine Gesamtkalkulation einschließlich Hausanschlusskosten. Als Schlussfolgerung der Präsentation beschloss die Ratsversammlung, einen Zuwendungsantrag zu stellen und nach Bewilligung der Fördergelder pflichtgemäß das Auswahlverfahren zur Bestimmung des Netzbetreibers durchzuführen.
Videoüberwachung
Im Anfragenteil der Sitzung beklagte sich Jürgen Adelhardt über katastrophale Zustände rund um den Containerplatz. Adelhardt berichtete über wilde Entsorgungen von Fettresten, Kartonagen, Altkleidern und Restmüll. Das Ratsmitglied forderte eine umgehende Videoüberwachung.
Asphalt kommt nächste Woche
Richard Götz interessierte der Zeitplan der Kanalbauarbeiten in der Eschenbacher Straße. Bürgermeister Jürgen Kürzinger kündigte die Asphaltierungsarbeiten zwischen 16. und 19. Oktober 2023 an.
Bürgerbus
Auskunft wünschte Josef Schreglmann über die Betriebsstilllegung des Bürgerbusses. Der Bus sei defekt, lautete die Antwort. Details über die Schäden müssten erst geklärt werden, so die Stellungnahme des Bürgermeisters.
Josef Schreglmann interessierte zudem der Ausschreibungsstand zur Erschließung des Baugebietes "Sandbrunnen V". „Das Ingenieurbüro ist beauftragt, Erinnerungen wird es beim Jour-Fix-Termin geben“, versprach der Bürgermeister. Zum besseren Verständnis der Verbesserungsbeitragsbescheide forderte Marco Streit eine Beantwortung der wichtigsten Fragen auf der Homepage der Marktgemeinde.
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