Kirchenthumbach
30.06.2024 - 10:48 Uhr

Verein soll "Boderhaus" in Kirchenthumbach vor dem Verfall retten

Vom Schmuckstück zum Schandfleck: Das "Boderhaus" verfällt mehr und mehr. Ab Mittwoch, 3. Juli, soll alles besser werden.

Das "Boderhaus" verfällt jeden Tag mehr. Bild: ilt
Das "Boderhaus" verfällt jeden Tag mehr.

Schon seit Jahren steht das Gebäude leer, das in Kirchenthumbach als "Boderhaus" bekannt ist: ein dem Verfall geweihtes altes Haus mit spätbarocker Giebelfassade und immer noch sichtbaren Zierelementen des Rokokos. Früher war das Bauwerk ein Schmuckstück, heute verfällt es von Tag zu Tag mehr. Der Sandstein bröselt, die Fenster sind verblendet. Das Ansinnen einiger Kirchenthumbacher Bürger, das Objekt vor dem endgültigen Verfall zu retten, besteht schon seit Jahren, denn das unbewohnte Gebäude prägt durch seine exponierte Lage schon jeher das Ortsbild.

Viele Kirchenthumbacher verbinden das Boderhaus mit ihrer Kindheit, als dieses noch ein Kaufhaus beherbergte, und mit der Geschichte der Marktgemeinde, denn es überstand den Brand von 1871. Andere aber sehen das Gebäude als eine ungenutzte Ruine, die wohl vergeblich wartet, aus dem Dornröschenschlaf erweckt zu werden. Das „Boderhaus" ist nicht nur für die Geschichte Kirchenthumbachs von herausragender Bedeutung, sondern auch überregional bedeutsam. Es handelt sich wohl um eines von wenigen noch erhaltenen Gebäude dieser Art der nördlichen Oberpfalz, so die Expertenmeinung, und müsse vor dem weiteren Verfall geschützt werden. Darum soll sich nun ein Verein kümmern.

„Zuviel historische Gebäudesubstanz ist schon verloren gegangen in der gesamten Marktgemeinde, dies soll sich nun nicht mehr fortsetzen“, meinen die Initiatoren. „Die Finanzierung wird die größte Herausforderung sein, doch wir sind zuversichtlich, dass wir dazu etwas auf die Beine stellen können“, sagt Norbert Wilterius, Mitinitiator zur Vereinsgründung. Ideen für eine sinnvolle spätere Nutzung gebe es bereits. „Wir konnten für die Vereinsgremien kompetente Mitstreiter gewinnen, die mit sehr viel Engagement an diese Herausforderung herangehen werden.“

Den Hausnamen übrigens hat das Anwesen von einem für die Daseinsfürsorge wichtigsten Beruf in einem zentralen Ort früherer Zeit, nämlich dem Bader, der auch Wundarzt, Zahnarzt und Friseur in einem war.

Zur Gründungsversammlung am Mittwoch, den 3. Juli um 19 Uhr sind alle interessierten Bürger in die Gaststätte Heberbräu eingeladen.

 
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