Die Mauern des Schlosses, das bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges dem belgischen Adelsgeschlecht Beaufort-Spontin gehörte, bergen indes mit dem St.-Maurus-Schrein aus dem 13. Jahrhundert einen Schatz im wahrsten Sinne des Wortes. Der Schrein ist das zweitwertvollste Golddenkmal und Kunstwerk in der Tschechischen Republik gleich nach den Krönungsinsignien des Königreiches Böhmen.
Becov nad Teplou (Petschau) war das Hauptziel der herbstlichen VHS-Studienfahrt in der Veranstaltungsreihe „Begegnung mit Böhmen“ unter Leitung von Dr. Werner Brunner und Adolf Mückl. Bei der kurzweiligen Führung durch das Schloss erfuhren die Teilnehmer die abenteuerliche Geschichte des Schreines. Nach 1945 verschollen, entdeckten ihn tschechische Kriminalbeamte nach einer spannenden Suche 1985 unter dem Fußboden der Burgkapelle, wo ihn die Besitzer vor ihrer Flucht versteckt hatten.
Fast zwölf Jahre dauerte die aufwendige Restaurierung des Schreines, bei der viele, lange Zeit vergessene Techniken von alten Goldschmieden wiederentdeckt werden mussten. Nun erstrahlt der Schrein, in dem sich Reliquiare der Heiligen Maurus, Timotheus, Apollinaris und Johannes des Täufers befinden, in neuem Glanz.
Nach dem Mittagessen im Burgrestaurant steuerte die Gruppe das im neugotischen Tudorstil im 19. Jahrhundert umgebaute Schloss Chyse/Chiesch an. Dort führte Schlossherrin Marcela Luzansky persönlich durch das von ihrem Mann und ihr gekaufte Gebäude, das sie in einem ruinösen Zustand erworben und im Laufe der Jahre mühevoll renoviert haben.
Jahrhundertelang war es bis 1945 im Besitz ihrer entfernten Verwandten, des Grafengeschlechts Luzansky gewesen. Auf dem Schloss wirkte unter anderem der tschechische Schriftsteller Karel Capek als Erzieher. Besonders stolz präsentierte die Gästeführerin ein Deckengemälde des berühmten Malers Petr Johann Brandl. Die Heimfahrt unterbrachen die Ausflügler im weltberühmten Kurort Karlsbad, wo die Möglichkeit zum Flanieren und zum Kaffeetrinken bestand.
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