(ü) Mehr als 100 Wallfahrer aus der Pfarrei suchten die Nähe der Heiligsten Dreifaltigkeit - und mussten dabei bei Temperaturen knapp an der 30-Grad-Marke körperliche Höchstleistungen abrufen. Nach Überlieferungen pilgern die Gläubigen der Pfarrei Mariä Himmelfahrt seit 1654 immer am Wochenende nach Pfingsten betend und singend zur berühmten fränkischen Gnadenstätte nach Gößweinstein.
In diesem Jahr waren es 105 Teilnehmer, die den beschwerlichen Pilgerweg gegangen sind. Auf dem Rückweg waren es 106 "Waller". Mit dabei waren zahlreiche Frauen und Jugendliche sowie eine elf Personen starke Bläsergruppe. Als Wallfahrtsführer stellte sich wiederum Josef Schreglmann zur Verfügung. Alles war perfekt organisiert. Das Wetter war hochsommerlich, einige empfanden es als fast schon zu warm.
Zurückzuführen ist die Wallfahrt auf ein Gelübde der Kirchenthumbacher, die in ihrer Not die Heiligste Dreifaltigkeit angerufen hatten und erhört wurden.
Um 1600, als die Pest flächendeckend ausbrach, versprachen die „Dumbacher“, alljährlich am Dreifaltigkeitssonntag nach Gößweinstein zu pilgern, wenn sie dem „Schwarzen Tod“ entrinnen. Landauf und landab herrschte damals die Beulen- und Lungenpest, die ein Viertel der Bevölkerung hinwegraffte. Es ist allerdings davon auszugehen, dass es bereits im 15. oder sogar im 14. Jahrhundert Wallfahrten gab. Im Laufe der Jahrhunderte haben viele Pilger in ihren Anliegen Erhörung an der Gnadenstätte gefunden.
Für die medizinische Versorgung der Pilger war die Rotkreuzgemeinschaft zuständig. Am Sonntag in aller "Herrgottsfrühe" wurde um 4.30 Uhr in der Basilika zur Heiligsten Dreifaltigkeit zusammen mit den Pilgern aus Eschenbach ein Gottesdienst gefeiert. Danach traten die Wallfahrer den Rückmarsch an. Am Nachmittag erwartete Pfarrer Helmut Süß diese am Ortsrand und begleitete sie in die Pfarrkirche.
Singend und betend zog die Pilgergruppe in "Dumba" ein. Auch viele Gläubige aus der Pfarrgemeinde schlossen sich der Prozession an. Für die Sicherheit der Wallfahrer sorgte die Feuerwehr. Mit dem Segen und dem Dank des Geistlichen an die Teilnehmer sowie dem Lied „Großer Gott, wir loben dich“ endete die 364. Gößweinstein-Wallfahrt.
Kirchenthumbach
29.05.2018 - 11:36 Uhr
"Waller" kommen ins Schwitzen
von Fritz Fürk
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