Kirchenthumbach
05.03.2021 - 12:18 Uhr

Wolfsschutz: Mobile Ställe und Zäune

Der Wolf. In den Augen der Naturschützer ist er ein gerngesehener Neubewohner in Wald und Flur. Die Halter von Nutztieren aber sind in Sorge. So auch Alexander Burggraf, der in Kirchenthumbach Schafe züchtet. Doch nun ist Hilfe in Sicht.

Mobile Ställe, die vom Bayerischen Staatsministerium gefördert werden, sollen den Nutztieren Sicherheit bieten. Bild: Fürk
Mobile Ställe, die vom Bayerischen Staatsministerium gefördert werden, sollen den Nutztieren Sicherheit bieten.

Die Politik teilt die Angst der Züchter und Landwirte und stellt Schutzmaßnahmen, wie mobile Ställe für Schafe und Ziegen und auch mobile Elektrozäune zur Verfügung. Gefördert werden diese Investitionen als Herdenschutzmaßnahme gegen Übergriffe durch den Wolf bis zu 100 Prozent.

Das Geld kommt aus dem Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten. Hintergrund der Förderung ist der Schutz von Nutztieren vor Übergriffen durch Wölfe. Dadurch soll bei Haltern von Nutztieren die Akzeptanz für wildlebende Wölfe möglichst gesteigert werden.

Gleichklang Weidetiere und Wölfe

Das Landwirtschaftsministerium vertritt die Auffassung: Die Weidetierhaltung als besondere tierwohlgerechte Form der Nutztierhaltung ist aus naturschutzfachlicher, landeskulturellen und sozioökumenischen Gründen für den Erhalt der Kulturlandschaft unverzichtbar. Im Klartext: Der Staat strebt mit der Initiative den Gleichklang von Weidetierhaltung bei gleichzeitiger Existenz wildhaltender heimischer Wölfe an.

Alexander Burggraf ist derzeit dabei, nach Feierabend die mobilen Ställe zu errichten. Unterstützt wird er dabei von seiner Familie. Die Sicherheits-Unterkünfte sind sechs Meter lang, 2,50 Meter breit und 2,50 Meter hoch. 15 Schafe oder Ziegen haben darin Platz. In der Mitte des Stalles wird eine Achse mit Rädern eingebaut, damit der Stall versetzt werden kann. Burggraf ist begeisterter Züchter der Rasse Suffolk im Nebenerwerb. Seine Freude an der Schäferei wird gefördert durch das Engagement seiner Töchter Chiava und Sara. Derzeit besitzen die Burggrafs 20 Muttertiere. Bis Ostern können 40 Lämmer hinzukommen.

Kirchenthumbach09.04.2020

Der Hütehund, einer Bordercollie, wacht über die Herde. Sind die Hütten aufgebaut und bezugsfertig, werden um die Grundstücke entlang der Straße zum Ortsteil Asbach die mobilen Elektrozäune installiert. Diese sind 90 Zentimeter hoch, eine relativ geringe Höhe. Doch die Fachleute wissen, Wölfe springen nicht.

Die Frage, wo sind die Wölfe? Die Antwort liefert das Wolfsmonitoring in Luisenhof bei Kirchenthumbach. Nach derzeitigen Erkenntnissen befinden sich Wolfrudel im Veldensteiner Forst und im Manteler Forst. Im Truppenübungsplatz Grafenwöhr sind keine Rudel bekannt.

"Wölfe springen nicht"

Mobile Anlagen, die vom Bayerischen Staatsministerium gefördert werden, sollen den Nutztieren Sicherheit bieten. Bild: Fürk
Mobile Anlagen, die vom Bayerischen Staatsministerium gefördert werden, sollen den Nutztieren Sicherheit bieten.
Alexander Burggraf mit seinem Hütehund. Bild: Fürk
Alexander Burggraf mit seinem Hütehund.
 
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