Wie wird man 100 Jahre alt? "Einfach nicht darüber nachdenken", lautet die Antwort von Elisabeth Strobl. Sie muss es wissen, denn am Donnerstag feierte sie 100. Geburtstag. Nicht nur OB Michael Cerny gratulierte, auch Ministerpräsident Markus Söder ließ Glückwünsche ausrichten und eine Silbermedaille mit dem Bildnis der Patrona Bavariae schicken.Geboren wurde die ehemalige Volksschullehrerin Elisabeth Strobl am 18. Mai 1918 im Josefshaus in Amberg. Sie hatte vier Geschwister. Als Elisabeth das Licht der Welt erblickte, war ihr ältester Bruder bereits 18. Die Schule, die sie besuchte, war in ein Lyzeum und eine höhere Mädchenschule aufgeteilt. Eine Klassenfreundin hieß Johanna. Als Dr. Johanna Decker wurde sie Namensgeberin der noch bestehenden früheren Ordensschule. Elisabeth und Johanna verband auch später eine Freundschaft, was ein Briefwechsel beweist.
"Mit 18 Jahren wurde ich erst mal wo hingeschickt", erinnert sich die 100-Jährige. "Man konnte damals keinen Beruf beginnen, bevor man nicht den Dienst am Volke geleistet hat." Für diese Zeit wurde sie im Gartenbau eingesetzt. Nachdem ihr Vater gestorben war, kehrte sie nach dem Krieg nach Amberg zurück, wurde Lehrerin und kümmerte sich fortan um die Familie. Michael Cerny kam noch auf eine Besonderheit zu sprechen: "Sie sind ja eine regelrechte Bischofsschmiede, sie kennen mehr Bischöfe als irgendeiner sonst." Tatsächlich unterstützte die Jubilarin lange Zeit ausländische Theologiestudenten in Rom. Irgendwann hatte sie eine Gruppe junger chinesischer und indischer Studenten zu sich eingeladen, die dann öfter zu Besuch kamen. Einige dieser jungen Theologen sind später Bischöfe in ihren Heimatländern geworden und pflegen bis heute eine enge Freundschaft mit Strobl.
Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.
Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.