Kleinsterz bei Mitterteich
18.12.2023 - 19:39 Uhr

Landwirte blockieren im Landkreis Tirschenreuth wegen Ampel-Politik Autobahnbrücken

Vielen Landwirten im Landkreis Tirschenreuth reicht es. Sie wollen die Beschlüsse der Berliner Regierung nicht länger hinnehmen. Zum Zeichen ihres Protests blockierten sie am Montag Brücken über die A 93.

Mächtig sauer sind viele Landwirte im Landkreis Tirschenreuth auf die Ampel-Bundesregierung. Um dies zum Ausdruck zu bringen, fuhren am Montagnachmittag Dutzende Bauern mit Traktoren zur A 93 und parkten Brücken über die Autobahn zu. Mit den Blockaden und mit eingeschalteten Rundumleuchten machten sie ihren Unmut über die Bundesregierung deutlich. Im Stiftland fanden solchen Demos auf Brücken bei Pechbrunn, Kleinsterz, Schönhaid/Leugas und Seidlersreuth statt.

Die Protestdemo am Schönfelder Weg an der Brücke in Kleinsterz hatten die Junglandwirte Johannes Dietz aus Kleinsterz und Judith Zeitler aus Pilmersreuth an der Straße organisiert. Die beiden mobilisierten auf die Schnelle rund 20 Bauern, dies waren vor allem Junglandwirte. Vor Ort war auch der Kreisobmann sowie Bezirks- und Vizepräsident des Bayerischen Bauernverbands, Ely Eibisch aus Kaibitz. "Jetzt reichts, das Maß ist voll", schimpfte er. "Nach Düngeverordnung und Tierschutzgesetz kommt jetzt die nächste Hiobsbotschaft auf uns Landwirte zu. In einer Zeit, in der andere Branchen mit Lohnforderungen von über zehn Prozent agieren, werden wir mit einer massiven Steuererhöhung bestraft", wetterte Eibisch.

Aktuell bezahle ein Landwirt 47,04 Cent Steuer für einen Liter Diesel. Er bekomme aber 21,48 Cent pro Liter als Agrardieselvergütung wieder zurück. Diese Rückvergütung wolle die Bundesregierung aus Spargründen nun streichen. "Dabei sind wir mit unseren Bulldogs überwiegend auf Wiesen, Feldern und Äckern unterwegs und nicht im Straßenverkehr", sagte Eibisch. Streichen wolle die Regierung in Berlin zudem das grüne Nummernschild für die Kfz-Steuerbefreiung für die Bauern. "Wir geben mit unseren Protesten nicht nach, bis die Bundesregierung dies alles wieder zurücknimmt", kündigte Eibisch an.

Auch Michael Meierhöfer, der mit seinem Bulldog aus Schönfeld gekommen war, stimmte in diese Schimpfkanonade mit ein. "Wir haben bisher schon vieles mit uns machen lassen, aber dieses jetzt bringt das Fass zum Überlaufen", so der Junglandwirt. Meierhöfer klagte über Wettbewerbsverzerrung im Vergleich zu europäischen Nachbarn und nannte die Pläne der "Ampel" eine Frechheit. "Alles wird auf uns Landwirte abgewälzt." Johannes Dietz sagte zu Oberpfalz-Medien: "Wir hoffen auf die Vernunft der Politiker, dass sie das alles rückgängig machen." Sonst werde es enorme Preiserhöhungen für die Verbraucher geben. "Wir wollen als Landwirte und Lebensmittelerzeuger besser wahrgenommen werden", forderte Dietz. Sein Vater Theo war am Montag übrigens bei der Großdemonstration in Berlin dabei. "Er hat die Strapazen auf sich genommen und ist mit dem Bus mit nach Berlin gefahren, wir können uns nicht einfach alles gefallen lassen", schimpfte der Junior.

In den Gesprächen wurde deutlich: Da braut sich bei den Landwirten was zusammen. Sie sind sich einig, dass jetzt von der Politik eine Grenze überschritten worden ist.

 
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