Klimawandel hat nichts mit Menschen zu tun. Er sei vielmehr eine natürliche Entwicklung- auch in diesem Ausmaß. Vor allem als rechtspopulistisch eingruppierte Parteien behaupten das immer wieder und beziehen sich dabei auf "Das Europäische Institut für Klima und Energie (EIKE)"
Der Klimawandel ist menschengemacht - so die Ansicht der allermeisten Fachwissenschaftler. Professor Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung: „Es kann mittlerweile eigentlich keinen Zweifel mehr daran geben, dass der Mensch die Ursache für die Erderwärmung der letzten gut 100 Jahre ist." Demgegenüber stehen die Aussagen von EIKE.
Wer oder was ist dieses "Europäische Institut für Klima und Energie" (EIKE)? EIKE ist kein Institut im herkömmlichen Sinn. EIKE, gegründet 2007, ist ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Erfurt. Nach Angaben des Bundesumweltamtes verbreitet EIKE Thesen, die dem wissenschaftlichen Konsens widersprechen.
Auf der Internetseite lobbypedia, einem Projekt von Lobby-Control wird EIKE als "Speerspitze der Lobby, die den menschengemachten Klimawandel leugnet." beschrieben. Gabor Paal, Journalist des SWR, meint, kein Beweis und kaum eine Behauptung von EIKE halte einer Nachprüfung stand. Man stütze sich auf "Rest-Unsicherheiten in der Forschung, die es tatsächlich gibt" oder arbeitete mit Diffamierungen einzelner Wissenschaftler.
Verbindungen zur Politik
Über die Verbindungen von EIKE zur Politik hat unter anderem der Tagesspiegel in seinem Artikel "Das Netzwerk der Klimaleugner" geschrieben. Dort heißt es "Dabei stützen sich die deutschen Rechtspopulisten gerne auf Argumente, wie sie vom Klimaskeptiker-Verein Eike vorgebracht werden. Der Vizepräsident von Eike, Michael Limburg, hat sogar am Programm der AfD mitgearbeitet." Und weiter "Limburg sitzt im Bundesfachausschuss Energie der AfD, arbeitet auf einer Viertelstelle im Bundestagsbüro des Abgeordneten Hilse. Sein Verein ist in der internationalen Szene der Leugner des menschengemachten Klimawandels gut vernetzt. „Lose verbündet“, sagt Limburg sei man beispielsweise mit US-Institutionen wie dem „Heartland Institute“ und dem „Committee for a Constructive Tomorrow“. Beide wurden von der Ölindustrie gesponsert."
Die Süddeutsche Zeitung berichtet unter dem Titel "Wir brauchen keine Klimaforscher" über Eike und US-Szene der Klimaskeptiker. EIKE-Gründer Holger Thuß ist zugleich Gründer des europäischen Ablegers amerikanischen "Committee for a constructive tomorrow" (CFACT). Weiter heißt es im Bericht, dass das CFACT "2008 mit fast 600.000 Dollar zu den größten Spendenempfängern des Ölkonzerns ExxonMobil gehörte".
Über ihre Repräsentanz im Bundesfachausschusses Energie der Alternative für Deutschland (AfD) hat EIKE Einfluss auf deren Umwelt- und Energiepolitik. Mitglieder im Bundesfachausschuss sind unter anderem Michael Limburg, Vizepräsident von EIKE, EIKE-Pressesprecher Horst-Joachim Lüdecke sowie Autoren von EIKE
Internetseite des Potsdam-Institut für Klimaforschung
Bericht: "Das Netzwerk der Klimaleugner", Tagesspiegel vom 26.02.2019
Broschüre "Und sie erwärmt sich doch" vom Umweltbundesamt
Naomi Klein, kanadische Journalistin über "Kapitalismus gegen Klima"
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