Königstein
22.09.2023 - 14:42 Uhr

Duft- und Heilkräuteroase in Königstein für die Öffentlichkeit freigegeben

Über viele Jahre führte Markusine Guthjahr Menschen durch die Natur und erklärte ihnen, welche guten Kräfte in den Pflanzen stecken. Die dabei gesammelten Gebühren hat die Kräuterexpertin jetzt in ein lange gehegtes Projekt investiert.

Die Duft- und Heilkräuteroase beim Kneippbecken in Königstein ist fertiggestellt. Viele Kräuter, die in der Natur rund um Königstein zu finden sind, werden hier exemplarisch vorgestellt. Bürgermeister Jörk Kaduk gab die Anlage offiziell frei. Sie entstand auf Initiative der Königsteiner Kräuterexpertin Markusine Guthjahr, die mit 3300 Euro aus dem Erlös ihrer Kräuterführungen auch den Hauptteil der Kosten bestritten hat.

Nicole Graf, die Projektkoordinatorin in der Geschäftsstelle „Leitbild“ des Landkreises Amberg-Sulzbach, hat 2000 Euro als Förderung bewilligt. Sie sah in der Kräuteroase drei Handlungsfelder gegeben: zum einen sozialer Zusammenhalt, da sich hier jung und alt treffen können; zum zweiten die biologische Vielfalt sowie zum dritten Inklusion und Integration. Stellvertretender Landrat Franz Mädler bezeichnete die Duft- und Heilkräuteroase als "eines der Schmuckstücke im Landkreis" und dankte den ehrenamtlichen Helfern.

Eine 20-jährige Vorgeschichte habe die Duft- und Heilkräuteroase, blickte Markusine Gutjahr zurück. Sie hatte als Kräuterexpertin lange Jahre in Bad Lauterberg gearbeitet und dort die "Kräuterküche" gegründet. Nach der Rückkehr nach Königstein bot sie Kräuterwanderungen an, wobei Heidi Ziegler vom Tourismusverein die Organisation übernahm. "Wir haben hier in Königstein durch den Kalkboden ein ideales Kräutergebiet mit einer großen Vielfalt", erklärte sie.

Die Ziele ihrer überaus beliebten Kräuterwanderungen änderten sich im Laufe der Jahre vom Kreuzweg über den Suzerberg, den Breitenstein und nach Pruppach. Auch die anschließenden Verkostungen fanden zuerst auf den Bauernhöfen und dann im Steinstadel statt. Enttäuscht wurde sie in dieser Rolle nur einmal: "Für eine Führung zum Geierfelsen nach Pruppach hatte ich sogar einen Geier bestellt. Leider regnete es an diesem Tag so heftig, dass die Führung abgesagt werden musste."

Mit dem Erlös aus den Einnahmen konnte nun die Duft- und Kräuteroase geschaffen werden. "Dadurch wird auch das Kneippbecken aufgewertet", war Guthjahr sicher. Zu den Säulen der Lehre von Sebastian Kneipp zählen nicht nur Wasseranwendungen, sondern auch Wildkräuter. Insofern sei die Oase ein perfekte Ergänzung.

Heidi Ziegler, die Vorsitzende des Tourismusvereins, betonte die gute Zusammenarbeit mit dem Bauhof. Michael Barth, Stefan Scharrer und Thomas Schneider hatten die Idee, übrig gebliebene Steine aus der Renovierung des Steinstadels in der Kräuteroase zu integrieren. Auch der Zaun und die Bank aus einem Baumstamm waren die Idee der drei Herren. Die rote Kinderbank spendete Hans König. Gepflegt und gegossen wird die Kräuteroase von Gunda Pirner, Hildegard Kohl und Heidi Ziegler.

Am "Tag der Genüsse", der in Königstein am Dienstag, 3. Oktober, begangen wird, ist Markusine Guthjahr in der Kräuteroase anzutreffen. Sie beantwortet dort Fragen der Besucher.

 
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