Königstein
07.11.2018 - 13:13 Uhr

Imkerverein Königstein schaut auf 125 Jahre zurück

"Willst Du Gottes Wunder sehen, musst Du zu den Bienen gehen": Das haben 20 Königsteiner beherzigt und 1893 einen Verein gegründet, der dem Markt heuer zwei Jubiläen beschert.

Mehr als 20 Jahre hat Karl Ziegler den Königsteiner Imkerverein geführt. Seit 2003 ist er dessen Ehrenvorsitzender. Bild: wku
Mehr als 20 Jahre hat Karl Ziegler den Königsteiner Imkerverein geführt. Seit 2003 ist er dessen Ehrenvorsitzender.

Aus dem damals ins Leben gerufenen Obstbau- und Bienenzuchtverein sind zwischenzeitlich der Obst- und Gartenbauverein sowie der Imkerverein geworden. Während die Gartler ihre 125-Jahr-Feier schon hinter sich haben, sind nun am Freitag die Imker dran.

Als Initiator der Gründung darf der Telegraphen-Oberingenieur Johann Georg Beringer gelten, ein gebürtiger Königsteiner. Er war selbst leidenschaftlicher Bienenzüchter und Vorsitzender des Bayerischen Bienenzuchtvereins. Eine Zeitlang lehrte er Bienenzucht an der landwirtschaftlichen Schule Weihenstephan und schrieb das Werk "Grundzüge der Bienenzucht". Das alles brachte Behringer den Beinamen "Landesbienenvater" ein.

Der Vorsitz des Königsteiner Bienenzuchtvereins übernahm gleich Bürgermeister Johann Taubmann, das Amt des Bibliothekars bekleidete Pfarrer Franz Xaver Schiegl. Die Aufnahmegebühr betrug 30 Pfennige, der Jahresbeitrag eine Mark. Johann Georg Beringer schenkte bald darauf dem Verein einen für die damalige Zeit sehr modernen Bienenstand. Seine Betreuung übernahm in den folgenden Jahren die Lehrerschaft.

1899 wurden drei Bienenvölker angeschafft und damit der Grundstein für die spätere Entwicklung der Bienenhaltung im Königsteiner Raum gelegt. Im Protokollbuch von 1931 ist zu lesen, dass über den Kauf einer Dosenverschlussmaschine und über eine Honigschleuder abgestimmt wurde. Das Spritzen der Obstbäume übernahm Karl Pirner. Außerdem wurden 120 Obstbäume bestellt. 1933 erfolgte die Trennung in den Obst- und Gartenbauverein und in den Bienenzuchtverein, der sich später in Imkerverein umbenannte.

Während der Kriegsjahre erlahmte die Vereinstätigkeit, weil sich die meisten Mitglieder im Fronteinsatz befanden. 1954 übernahm der Bildhauer Arnulf Holl aus der Ziegelhütte den Verein und leitete ihn 27 Jahre lang. Karl Ziegler wurde 1981 sein Nachfolger und führte den Verein über 20 Jahre. Sein Verdienst ist es, dass sich der Imkerverein alljährlich am Marktfest mit einem Imkerstand beteiligt, an dem er Bienenprodukte, Honig und auch Met verkauft.

Sein Anliegen war es, das Interesse der Jugend an der Imkerei zu wecken. In seiner Amtszeit feierte der Verein sein 100-jähriges Bestehen gemeinsam mit dem Gartenbauverein. Aus diesem Anlass wurde am Fuße des Breitensteins eine Linde gepflanzt. Gab es früher nur Herren im Imkerverein, so sind jetzt auch einige Frauen dazugekommen. Mittlerweile wird der Verein von Günther Haller aus Achtel geführt.

Seit zwei Jahren betreut der Verein die Schulbienen zusammen mit der Lehrerin Nannette Lorenz. "Es macht uns immer Freude, wenn wir sehen, mit welchem Eifer sich die Kinder beteiligen", sagt Günther Haller. Zusammengefasst sieht er die 125-jährige Geschichte des Vereins als ein ständiges Bemühen um die Pflege der Imkerei zum Wohle der heimischen Natur. Dazu zitiert er einen Zweizeiler des ehemaligen Vorsitzenden Arnulf Holl: "Die Biene und die Blütenpracht, hat Gott zu einem ausgedacht!"

Ihr Jubiläum feiern die Imker intern am Freitag, 9. November im Königsteiner Hof. Im Festvortrag spricht Karsten Burghardt vom Zeidlerverein Nürnberg über "Bienen und Bestäubung - Zusammenhänge erkennen und fördern".

Der Königsteiner Imkerverein betreut auch die Schulbienen. Ihr Honig erfreut sich großer Beliebtheit. Bild: wku
Der Königsteiner Imkerverein betreut auch die Schulbienen. Ihr Honig erfreut sich großer Beliebtheit.
Der Königsteiner Imkerverein betreut auch die Schulbienen. Ihr Honig erfreut sich großer Beliebtheit. Bild: wku
Der Königsteiner Imkerverein betreut auch die Schulbienen. Ihr Honig erfreut sich großer Beliebtheit.
 
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