Kohlberg
08.06.2022 - 11:15 Uhr

38 angehende Zimmerer und Schreiner bauen in Kohlberg Brücken

Schreiner und Zimmerer der Berufsschule Weiden fertigen auf dem Naturerlebnisweg Klingenbachtal bei Kohlberg eine neue Brücke und Steg über den morastigen Boden. Die Aktion hilft der Gemeinde, Kosten zu sparen.

Keine Frage, der Kohlberger Naturerlebnisweg Klingenbachtal ist ins Alter gekommen. Nach gut 20 Jahren muss da einiges erneuert, ausgebessert und umgestaltet werden. So, wie der morsche Bohlensteg über den sumpfigen Abschnitt am Ende des sogenannten Weißen Wegs und die Brücke über den Bachlauf. Es sollen aber die Kosten für die Kommune im engen Rahmen bleiben.

Manfred Häring, Fachoberlehrer an der Europa-Berufsschule in Weiden und Marktrat hat da eine Lösung parat. Er könne ja mit den Schülern der Schreiner- und Zimmererklassen die Holzstege als gemeinsame Projektarbeit des Berufsgrundschuljahres neu aufbauen, so sein Vorschlag. Nach Corona-Stopps und etlichen Genehmigungen wurde die Idee jetzt realisiert. Auch weil das Thema "Holz im Außenbereich" Bestandteil des Lehrplans ist.

Häring, seine Lehrerkollegen Breitkopf und Kellner, knapp 40 Schüler, davon sieben junge Damen, krempelten die Ärmel hoch und bauten in wenigen Stunden die nagelneuen Übergänge auf. "Ja, Zimmerer und Schreiner sind kein reiner Männerberuf mehr", erklärt der Fachlehrer, "auch wenn bei der Arbeit schon noch Muskelschmalz nötig ist."

Und er lobt die Schüler: "Unsere Schreiner und Zimmerer sind kreative junge Menschen, für die muss es nicht immer ein Studium sein, denn gute Handwerker werden überall gesucht". Was der reibungslose und zügige Aufbau der Stege bestätigt.

Der Lehrer zeigt auf die Unterkonstruktion und die Trittbohlen: "Eiche ist besonders langlebig im Außenbereich, das Holz darf nass werden, muss aber die Möglichkeit bekommen, wieder zu trocknen, dann kann komplett auf chemischen Holzschutz verzichtet werden", erklärt er. Als Material sind nur einheimische Stämme getrocknet und in Massenricht gesägt worden. Steg und Brücke sollen mindestens 30 Jahre halten. Den ersten Stresstest mit allen Lehrern und Schülern darauf haben die Konstruktionen sofort bestanden, ohne dass sich ein Balken verzogen hat. Bürgermeister Gerhard List bedankte sich bei den 38 angehenden Schreinern und Zimmerern für die tolle Arbeit und spendierte Wurstsemmeln plus Getränke.

 
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