Zumindest im Raum Kohlberg war es für Naturfreunde ein hartes Brot, Unterschriften für das Volksbegehren „Stoppt das Artensterben“ zu sammeln. Die OWV-Vorsitzenden Markus Müller und Karin Zielbauer rollen zum Ende der Eintragungsfrist resigniert die Plakate ein. Nur Wenige waren beim Waldfest und vor allem im persönlichen Gespräch bereit, ihren Namen in die Listen einzutragen. Zielbauer hofft nun, dass die Unterstützerlisten des Volksbegehrens Artenvielfalt trotzdem ausreichen, damit politisches Umdenken erfolgt.
Es geht darum, den seit Jahren andauernden Trend zu stoppen, bei dem seit etwa 1965 rund 75 Prozent aller Fluginsekten und 65 Prozent der Vögel verschwanden. Bei den Tagfaltern beträgt der Verlust 75 Prozent, bei Wildbienen über die Hälfte. „Alarmierende Zahlen also, aber es geschieht auf politischer Ebene so gut wie nichts“, klagt Müller.
„Rettet die Bienen und die Bauern“, stand auf den Infozetteln der Aktion. Naturschutz, Artenschutz und Landwirtschaft sollten laut Müller eigentlich das gleiche Ziel eines langfristig gesunden Lebensraumes in Bayern verfolgen. Auch weil die Insekten als wichtiger Teil der Nahrungskette in den Naturhaushalt eingebunden sind. „Warum sollen denn Zugvögel wie die Schwalben jedes Frühjahr wiederkommen, wenn ihnen hier die Nahrungsketten durch den Pestizid-Einsatz wegbrechen?“, fragt der Naturliebhaber. „Und bei den Körnerfressern ist es so, dass auch deren Nahrung durch Chemikalien belastet ist, die man sogar schon in ihren Eiern feststellt“, ergänzt er und erklärt: "Die Insektenfamilie ist zwar die bei Weitem artenreichste auf dem Globus, aber jeder aussterbende Zweig hinterlässt eine nie wieder zu füllende Lücke, weil in der Natur alles ineinander verwoben ist." Den Schaden, der dadurch entstünde, trügen alle. Ein Kabarettist habe vor kurzem formulierte: „Die Insekten verschwinden, aber sie nehmen ein paar von uns Menschen mit!“














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