(jml) Seit bald 20 Jahren engagiert sich die Familie von Gertraud und Willi Landgraf in der evangelischen Kirche. Sie als Organistin und Vertrauensfrau im Kirchenvorstand, er und die Kinder helfen in Gotteshaus, Kriegerhain und Friedhof - wo auch immer Arbeit anfällt.
Doch was sie jetzt erleben mussten, schlägt wohl dem Fass den Boden aus: Da steht gleich am Friedhofseingang ein großer Rollcontainer für Blumentöpfe und sonstigen Plastikabfall. Und der wird auch regelmäßig geleert, so wie vor kurzem wieder. „Als ich dann nach ein paar Tagen da reingeschaut habe, dachte ich, jetzt trifft mich der Schlag“, empört sich Willi Landgraf und fügt leise lächelnd hinzu: „Na ja, dann wäre ich ja schon gleich auf dem Friedhof gewesen.“ Was er sah, waren eingesackte Teppichreste, Matratzenschoner, Styropor-Verpackungen, Kissenreste, Ölkanister - sogar für Kettenöl - und so weiter. Kopfschüttelnd mutmaßt Landgraf: „Die Verstorbenen werden wohl keine Schmierung mehr brauchen.“ Seine Frau ergänzt: „Wenn das alles nicht so traurig wäre, könnte man ja darüber lachen.“
Und dann erzählen beide, was sie schon alles aus dem Grüngutcontainer entfernen mussten. Draht, Plastikmaterial und Glasscherben waren da noch das Wenigste. Eine Person wurde beobachtet, als sie Hausmüll auf dem Friedhof hinterlassen wollte. Die Landgrafs überlegen, ob Verbotsschilder oder Hinweise auf höhere Kosten Wirkung zeigen würden.. Da die Kirchengemeinde für die Entsorgung dieser Hinterlassenschaften aufkommen muss, sind vielleicht in Zukunft höhere Friedhofsgebühren unvermeidlich.
Kohlberg
19.07.2018 - 12:52 Uhr
Matratzenschoner im Friedhofsabfall
von Autor JML
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