Kohlberg
21.03.2019 - 10:55 Uhr

Morscher Dachstuhl richtet Schäden an

Die Auflagebalken im Dachstuhl des evangelischen Gemeindehauses sind morsch. Bei Ortstermin wurde über Finanzierungsmöglichkeiten und Fördertöpfe gesprochen.Fazit: Es wird teuer.

Die Sanierung des Dachstuhls des evangelischen Gemeindehaus wird teuer. Bezirkstagsvizepräsident Lothar Höher (links), Getraud Landgraf vom Kirchenvorstand, Bezirksheimatpfleger Dr. Tobias Appl, Landtagsmitglied Stephan Oetzinger und Christian Hengl, ebenfalls Kirchenvorstand, machen sich ein Bild der Lage. Pfarrer Martin Valeske (rechts) hofft auch auf Beistand von ganz oben, wie der Blick vermuten lässt. Bild: jml
Die Sanierung des Dachstuhls des evangelischen Gemeindehaus wird teuer. Bezirkstagsvizepräsident Lothar Höher (links), Getraud Landgraf vom Kirchenvorstand, Bezirksheimatpfleger Dr. Tobias Appl, Landtagsmitglied Stephan Oetzinger und Christian Hengl, ebenfalls Kirchenvorstand, machen sich ein Bild der Lage. Pfarrer Martin Valeske (rechts) hofft auch auf Beistand von ganz oben, wie der Blick vermuten lässt.

Normalerweise sind es erfreuliche Anlässe, wenn sich politische und Ämterprominenz in den Gemeinden ankündigt. Diesmal war es eher ein „Feuerwehreinsatz“, den Bezirkstagsvizepräsident Lothar Höher, Landtagsabgeordneter Stephan Oetzinger und Bezirksheimatpfleger Dr. Tobias Appl in Kohlberg absolvierten. Auf Veranlassung von Höher und Ortspfarrer Martin Valeske besichtigten sie den dringend sanierungsbedürftigen Dachstuhl des Gemeindehauses. Mit dabei zweiter Bürgermeister Gerhard List, Marktrat und Bauausschussmitglied Mehmet Begen, Vertrauensfrau Gertraud Landgraf mit drei weiteren Kirchenvorständen, Bernd Bauer vom Fundraising-Team und das OTV.

Das Gebäude wurde nach einem Brand von 1634 wieder errichtet, laut einer Inschrift im Giebel wohl 1789 erneuert und bis 1966 als konfessionelles Schulhaus genutzt, dann zum evangelischen Gemeindehaus umgebaut. 1988 und 2009 erfolgten die letzten Innenrenovierungen. Der jetzt morsche Dachstuhl in barocker Bauart wurde in früheren Zeiten wohl nicht fachgerecht ausgebessert, was zur Folge hat, dass sein Gewicht nun den Mauerring auseinanderdrückt. Dies stellte bereits 2013 Oberkonservator Raimund Karl fest, als er wegen der Außenrenovierung des denkmalgeschützten Gebäudes vor Ort war. Damals zeigte sich schon, dass die Auflagebalken an der Westseite durch Witterungseinflüsse deutlich instabil waren.

Seitdem versucht Valeske, Mittel für die Sanierung der Holzkonstruktion aufzutreiben. Seit Herbst letzten Jahres läuft eine Fundraising-Aktion über einen Flyer. Bisher sind etwas über 6000 Euro aus der Kirchengemeinde eingegangen. Allerdings belaufen sich die 2013 grob geschätzten Kosten auf 300.000 Euro und sind laut . Appl heute wohl bei Weitem höher. Versteckte Mängel noch nicht berücksichtigt. Valeske: „Die Genehmigung ist nicht das Problem, sondern die Finanzierung.“ Er erhofft sich von dem hochrangigen Besuch überörtliches Interesse und Sponsoren wie Firmen, die das Vorhaben mitfinanzieren.

Die Besucher kletterten über eine wackelige Einschiebeleiter unter das Dach hoch, um es mit eigenen Augen zu begutachten. Der massive Aufbau beeindruckte. Höher: „Gut, dass wir auf den Boden raufgekommen sind. Der Dachstuhl hat von der Anlage her eine Einzelstellung. Ich sehe da gute Möglichkeiten für eine Förderung.“ Oetzinger befürchtet nicht vorhersehbare Zusatzkosten. Laut Valeske könnte ein Zuschuss über etwa 25 Prozent von Seiten der Landeskirche kommen. Die Kommune, örtliche Vereine und Firmen werden ebenfalls um Förderung gebeten.

Höher: „Wenn der Appl lächelt, dann ist es geritzt“. Appl: „Wir bereiten die Maßnahmen nur vor, entscheiden tut die Politik.“ Er signalisierte jedoch bereits den Regelfördersatz von fünf Prozent der Renovierungssumme. „Das ist nicht der Teufel, aber es hilft“, meinte er lächelnd. Der Bezirksheimatpfleger fordert erhebliche Eigenleistung aus der Gemeinde, finanziell etwa zehn Prozent der Kosten, dazu Hand- und Spanndienste, wie bei der Dachabdeckung. „Man muss sehen, mit der Maßnahme in staatliche Programme zu kommen“, so Oetzinger: „Die Notwendigkeit ist gegeben.“. Er will sich auch für Mittel aus anderen Töpfen einsetzen.

 
Kommentare

Um Kommentare verfassen zu können, müssen Sie sich anmelden.

Bitte beachten Sie unsere Nutzungsregeln.

Klicken Sie hier für mehr Artikel zum Thema:
Zum Fortsetzen bitte

Sie sind bereits eingeloggt.

Um diesen Artikel lesen zu können, benötigen Sie ein OnetzPlus- oder E-Paper-Abo.