"Dieses Jahr wird unsere Krippe zum 40. Mal von Gunda und Friedrich Hermann aufgebaut. Das ist eine sagenhafte Leistung für die wir herzlich Danke sagen. Auch an alle anderen Helfer und die Damen vom Frauenbund, die uns beigestanden sind, wenn es notwendig war", lobte Kirchenpfleger Leonhard Steinsdörfer das Röthenbacher Ehepaar und überreichte beiden ein Geschenk. Pfarrer Varghese Puthenchira betonte, dass die Kohlberger Krippe etwas ganz Einmaliges im Dekanat ist. "Selbst unser Bischof war davon sehr beeindruckt", informiert er. Es ist ein Glücksfall, dass die Familie Hermann so lange Zeit sich schon die Mühe macht, die Anlage jedes Jahr aufzustellen und mit ihren Helfern immer wieder neu zu gestalten. Die Besucherinnen der Frauenbundmesse dankten mit langem Applaus.
40 Stunden für den Aufbau
Rund 40 Stunden dauert der Aufbau mit einigen Helfern, schätzt Friedrich Hermann. "Da brauchst du Ruhe dazu", sagt er. Ernst Neuber hilft beim Untergestell aus Paletten gerne mit. Gunda Hermann informiert: "Ich brauche allein schon eine Stunde, um das riesige Tuch für den Bodenbelag zu bügeln." Ihr Mann ergänzt: "Und ich nochmal eine geschlagene Stunde, bis es faltenfrei auf dem Unterbau liegt." Steinsdörfers Wunsch: "Bitte macht diese Arbeit noch viele Jahre, denn diese Krippe ist eine Bereicherung für unsere Kirche."
Gute 18 Quadratmeter misst der orientalisch gestaltete Ort Bethlehem mit der als Grotte angelegten Geburtsstätte des Erlösers. Auf drei Ebenen stehen herrliche Paläste neben Bürgerhäusern, gehen Bewohner ihrer Arbeit nach oder plaudern unter Palmen und im Hintergrund leuchtet eine Sanddüne. Über 200 Teile umfasst das Kunstwerk, davon etwa 60 Personen und mindestens ebenso viele Tiere. Vom ersten Advent bis an Maria Lichtmeß wird das Ganze acht Mal dem biblischen Geschehen angepasst. Also von der Verkündung des Erzengels Gabriel an Maria bis zur Flucht nach Ägypten. Das Jesuskind selbst kommt erst am Heiligen Abend in die Krippe.
Viele Jahre ungenutzt
Die Geschichte des Kunstwerks: "Ursprünglich wurde unsere Krippe in den 1930er oder 1940er Jahren von dem arbeitslosen Schlosser Josef Vogl für die Josefskirche in Weiden gebaut. Leider fand man dort keine Verwendung dafür und so lag sie in Einzelteilen ungenutzt herum", weiß Andreas Schlagenhaufer, der ehemalige Ortspfarrer. Der aus Kohlberg stammende Pfarrer Josef Rittner war lange Zeit Chorregent in St. Josef in Weiden. Er nahm die Krippe etwa 1945 mit in seinen Heimatort und baute sie einige Jahre zur Weihnachtszeit in der Kirche auf. Doch das Ganze geriet in Vergessenheit und die Krippe fiel in einen fast 40-jährigen Dornröschenschlaf.
Bis 1981. Pfarrer Schlagenhaufer entdeckte damals die völlig verstaubten und beschädigten Teile im Kirchturm. Mit den Ministranten wollte er das Kunstwerk wieder zum Leben erwecken. Allerdings waren die Schäden an Bauten und Figuren so weit fortgeschritten, dass hier großes handwerkliches Geschick notwendig war, um der Krippe wieder zu ihrem ursprünglichen Glanz zu verhelfen. "Dies verdanken wir in erster Linie dem Ehepaar Gunda und Fritz Hermann aus Röthenbach. Sie haben die Krippe restauriert, repariert und mit viel Liebe zum Detail wieder lebendig gemacht. Die Damen vom Katholischen Frauenbund haben sich damals um die Figuren aus Wachs gekümmert und mit neuen Gewändern eingekleidet", informiert der Kirchenpfleger.
"Bitte macht diese Arbeit noch viele Jahre, denn diese Krippe ist eine Bereicherung für unsere Kirche."
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