Im Bienenzuchtverein Weiherhammer und Umgebung sind unter der Leitung des Kohlberger Hobbyimkers Reiner Kunkel Bienenfreunde aus mehreren Dörfern vereint. Ihre monatlichen Sitzungen halten sie abwechselnd in den beiden Hauptorten. Ein gutes Dutzend Mitglieder informierte sich im Gasthof Frieser über die aktuelle Situation.
Die Unterschriftenaktion: „Rettet die Bienen“ kam dabei nur am Rande zur Sprache. Gast Alois Habeck, stellvertretender Vorsitzender im Bayerischen Imkerverband (BIV), sowie Vorsitzender im Kreisverband Weiden monierte dabei eine zu späte Einbindung der Imkerverbände in die Aktion und dass vom Bauernverband Widerstand gegen die naturerhaltende Zielsetzung und für mehr Artenschutz aufgebaut wurde. „Wir müssten doch am gleichen Strang ziehen, Imker und Landwirte“, sagte Habeck.
„Im letzten Jahr hat sich wieder allerhand ereignet“, sagte Kunkel. Dann ging er ausführlich auf die Situation für Honigbienen in den Jahreszeiten ein. Besonders die monatelange Bruthitze und das geringe Futterangebot machten den Völkern zu schaffen. Die Erträge pro Stock lagen zwischen 40 und 45 Kilogramm – etwas geringer als in anderen Jahren. „Bienen und Teich – mal arm, mal reich“, lautet eine alte Imkerweisheit. Die Teilnehmer diskutierten die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten gegen Milbenbefall und andere Krankheiten sowie deren Kosten.
Zweiter Vorsitzender und Gerätewart Christian Witt berichtete über die Ausleihen, wie zum Beispiel beim neuen Dampfwachsschmelzer. Auf der Alia-Freifläche gegenüber dem früheren Weiherhammerer Edeka-Markt wird für einige Jahre eine Wildblumenwiese als Bienenweide entstehen. Kunkel ergänzte, dass in Kohlberg ein solches Areal im Ortsteil Froschau bereits vorhanden ist. Im Winter hatten etliche Imker starke Verluste in ihren Völkern. „Teilweise auch bis zum Totalausfall“, sagte Kunkel.
Was die Mitgliederzahl betrifft, hat der Verein mit 31 aktiven plus 4 passiven Imkern bei 2 Neuaufnahmen sowie einem Imker auf Probe jetzt den bisherigen Höchststand erreicht. 187 Bienenvölker, 17 mehr als im vergangenen Jahr, stehen auf seinen Listen. Für jedes aktive Mitglied fordert das Landratsamt eine Betriebsnummer. Wegen Unklarheiten mit der neuen Datenschutzverordnung musste ein ausführlichen Organigramm erstellt werden und die Anwesenden entschieden nach kurzer Diskussion, sich als eingetragenen Verein (e.V.) registrieren zu lassen.
Der Imkerverein bietet auch dieses Jahr Schulungen für seine Mitglieder an. Eine Anhebung der Mitgliedsgebühren wurde mehrheitlich abgelehnt. Im Belegbereich Grünau, zu dem das Vereinsgebiet gehört, sind nur Carnica-Völker mit Gesundheitszeugnis zugelassen, informierte Habeck. Der Verein steht finanziell auf soliden Beinen, auch wenn 2018 nur 155 Euro mehr als Endbestand übrig blieben.
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