Christliche Grundsätze seit 75 Jahren im Fokus der CSU Konnersreuth

Konnersreuth
13.04.2021 - 12:44 Uhr

Ein großes Fest könnte heuer der CSU-Ortsverband Konnersreuth feiern, doch macht die Corona-Pandemie alles zunichte. Trotz Verlust des Bürgermeisteramtes wollen die Christsozialen weiter eine wichtige Rolle in der Gemeindepolitik spielen.

Andreas Malzer steht seit 2017 an der Spitze der CSU-Ortsverbandes Konnersreuth.

75 Jahre CSU Konnersreuth wäre eigentlich ein guter Anlass zu feiern. „Doch bisher ist nichts geplant“, sagt auf Nachfrage der Ortsvorsitzende und Fraktionsvorsitzende im Marktrat, Andreas Malzer. „Wir wollen eventuell die Feier nachholen, müssen aber abwarten, wie sich alles entwickelt, zumal auch Ehrungen anstehen“, verweist er auf die unsichere Corona-Lage.

Kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs, der in Konnersreuth mit viel Leid und Schrecken endete, setzte die US-Militärregierung Gastwirt Hugo Schiml als kommissarischen Bürgermeister ein. Sein Stellvertreter wurde Marktschreiber Engelbert Hofmann. Acht Gemeinderäte konnte der Bürgermeister ins Gremium berufen.

Am 15. Januar 1946 trafen sich Interessierte – auf Einladung von Ferdinand Neumann, einem Bruder der Resl – zu einer Aussprache im alten Schulhaus. Ziel war die Gründung eines CSU-Ortsverbandes, wie er auf Kreisebene bereits bestand. Anwesend waren damals auch die beiden kommissarischen Bürgermeister sowie die Ortsgeistlichen Pfarrer Josef Naber und Benefiziat Josef Schuhmann.

Engelbert Hofmann wurde bei der Besprechung zum kommissarischen Ortsvorsitzenden bestimmt. Schon zwei Wochen später fanden die ersten Kommunalwahlen statt und prompt wurde Hofmann Bürgermeister der Marktgemeinde. Für die CSU zogen damals fünf Kandidaten in den Marktrat ein. Zum Zweiten Bürgermeister wurde Max Männer, ebenfalls CSU, bestimmt.

Der neu gewählte Bürgermeister strebte den Parteivorsitz nicht an. So wurde Zimmerermeister Hans Rögner 1947 zum ersten ordentlichen CSU-Ortsvorsitzenden gewählt. Sein Stellvertreter Josef Kroh erwarb sich als Organisator mit neuen Ideen große Verdienste um die Partei. Doch 1950 verließ er wie viele andere einstige Flüchtlinge Konnersreuth aus beruflichen Gründen.

Am 25. April 1948 stand bereits die zweite Kommunalwahl unter schwierigen Begleitumständen mit drei Bewerbern an. Die CSU stellte keinen offiziellen Bürgermeisterkandidaten auf. Bei der Stichwahl wurde der amtierende Bürgermeister Engelbert Hofmann wiedergewählt.

"Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht immer der Mensch, wir stehen für eine sachliche und zukunftsorientierte Politik."

CSU-Ortsvorsitzender Andreas Malzer

Seit 1948 existiert auch das Protokollbuch, geführt damals von Ernst Spitzl. Zum Ortsvorsitzenden wurde Baptist Hofmann gewählt, Hauptreferent der Versammlung war der spätere Landrat Otto Freundl. Sein beschwörender Appell an die Parteifreunde lautete: „Unser Weg ist Arbeit, geleitet von christlichen Grundsätzen."

Die ersten Erfolge der Politik konnten sich sehen lassen. Im September 1950 wurde die Ortsdurchfahrt ausgebaut, asphaltiert und es kam die neue Ortsbeleuchtung. 1951 wurde Konrad Günthner als Gründungsmitglied zum Schriftführer gewählt. Dieses Amt hatte er bis 1973 inne.

Große Verdienste um die Marktgemeinde haben sich die Bürgermeister Josef Bauer (1956 bis 1970), Willy Bauer (1970 bis 1984) und Michael Hamann (1984 bis 2008) erworben. Fünf CSU-Bürgermeister seit dem Zweiten Weltkrieg zeugen von langer Kontinuität. Erstmals verlor die CSU 2008 eine Bürgermeisterwahl. Seitdem hat Max Bindl (Freie Wähler) dieses Amt inne. 2014 und 2020 scheiterte die CSU jeweils, den Chefsessel im Rathaus zurückzugewinnen.

Geprägt wurde die CSU auf Ortsebene vor allem von Max Sölch, der von 1981 bis 1997 den Vorsitz innehatte, sowie von Konrad Härtl von 1997 bis 2011. Seit 2017 führt Andreas Malzer den Ortsverband. er hat bereits angekündigt, bei den Neuwahlen 2021 erneut zu kandidieren. Aktuell zählt der CSU-Ortsverband ein 57 Mitglieder. 2016 waren es noch 77 Mitglieder.

Andreas Malzer will, wie er sagt, die konstruktive Politik zum Wohl der Marktgemeinde fortsetzen: „Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht immer der Mensch, wir stehen für eine sachliche und zukunftsorientierte Politik.“ Gleichzeitig kündigt er verstärkt Aktivitäten für die Mitglieder und Freunde der Partei an, wenn dies wieder möglich ist. Auch die Zusammenarbeit mit der Frauen-Union und Jungen Union, die der Partei in den vergangenen Jahrzehnten wichtige Impulse gegeben haben, will Malzer fortsetzen.

Konnersreuth08.03.2021
22 Jahre war lang war Konrad Günthner (Mitte) Schriftführer des CSU-Ortsverbandes. Anlässlich des 60. Gründungsjubiläums blätterte er mit dem damaligen Ortsvorsitzenden Konrad Härtl (rechts) und dem damaligen Marktrats-Fraktionssprecher Uwe Rosner in alten Unterlagen aus dem Jahr 1948.
Prominente CSU-Politiker gaben sich in Konnersreuth immer wieder mal die Ehre, etwa die frühere bayerische Wirtschaftsministerin und jetzige Landtagspräsidentin Ilse Aigner im August 2013. Das Foto zeigt sie im Gespräch mit Unternehmer Peter Andritzky (rechts) und Bäckermeister Robert Kutzer, der von 1978 bis 1982 JU-Ortsvorsitzender war.
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