Von 1909 bis 1960 wirkte Pfarrer Joseph Naber in Konnersreuth, 1967 verstarb er im Alter von 96 Jahren. Zum 150. Geburtstag und zum 125. Jahrestag seiner Priesterweihe feierte die Pfarrei St. Laurentius einen Festgottesdienst. Dazu war auch Weihbischof Josef Graf gekommen. Musikalisch wurde der Gottesdienst von Matthias Schraml (Orgel) und der zwölfjährigen Franziska Malzer (Sologesang) festlich umrahmt.
Pfarrseelsorger Pater Benedikt Leitmayr würdigte Pfarrer Joseph Naber eingangs für das segensreiche Wirken in Konnersreuth und die seelsorgerische Begleitung von Therese Neumann. Weihbischof Josef Graf sagte, dass eigentlich Pater Benedikt Leitmayr bei diesem Thema der bessere Prediger wäre, da dieser sich intensiv mit dem Leben von Pfarrer Naber beschäftigt habe.
Kurz ging Josef Graf auch auf die Diakonenweihe von Bastian Neumann ein: "Wieder eine Berufung, die auf dem fruchtbaren Boden der Pfarrei Konnersreuth gediehen ist. Auf dem Boden, den der hervorragende Pfarrer Joseph Naber in seinem jahrzehntelangen seelsorgerlichen Wirken hier in der Pfarrei Konnersreuth bestellt hat."
Beharrlichkeit im Glauben
Besonders aufgefallen sei dem Weihbischof bei Pfarrer Joseph Naber dessen Beständigkeit vor Ort: 51 Jahre lang wirkte er als Pfarrer in Konnersreuth - heute stehe im Allgemeinen nach 15 Jahren ein Wechsel in eine andere Pfarrei an. Pfarrer Naber habe auch Beharrlichkeit in seinem Glauben gezeigt. "In der schlimmen Zeit des Nationalsozialismus hat sich das bewährt", so Josef Graf. Wegen seiner eindeutigen Positionierung gegen die Nazis und seiner mutigen Predigten sei Pfarrer Naber massiv bedrängt worden. Das Pfarrhaus sei wiederholt von der Gestapo durchsucht worden, weil man ihn der Zusammenarbeit mit Widerstandsgruppen bezichtigt habe.
Pfarrei geprägt und geformt
Wegen der Verweigerung des Hitlergrußes in der Schule sei Pfarrer Naber der Schulunterricht verboten worden, wie Weihbischof Graf weiter erinnerte. Bei einer aufsehenerregenden Fastenpredigt forderte Naber im Jahr 1941 die Konnersreuther auf, treu den Glauben zu verteidigen und sich dabei von der Resl inspirieren zu lassen. "Ein mutiger Mann und ein prinzipien- und glaubensfester Pfarrer war Ihr Joseph Naber", sagte Graf. Naber sei ein "tieffrommer Priester im besten Sinne" gewesen. "Und dementsprechend hat er auch seine Pfarrei geprägt und geformt. "Bis heute steht ja bei Ihnen in Konnersreuth die Eucharistie in hohem Ansehen", so Weihbischof Graf. Er erinnerte auch daran, dass die Entstehung der Spätberufenenschule Fockenfeld mit dem seelsorgerischen Wirken von Pfarrer Naber zusammengehängt habe.
Für die Resl sei Pfarrer Naber Seelenführer und Beichtvater gewesen, so Josef Graf. Es werde immer wieder herausgestellt, wie wichtig gute geistliche Begleiter seien, so dass junge Menschen ihre Berufung erkennen können und den Mut finden, ihr zu folgen. "Ich vermute, die Bedeutung von Pfarrer Naber für den Werdegang der Resl von Konnersreuth ist nicht hoch genug einzuschätzen", meinte Graf.
Die Konnersreuther könnten heute noch stolz darauf sein, dass Joseph Naber so viele Jahrzehnte als Pfarrer vor Ort gewirkt hat, so Graf abschließend. Noch wichtiger als das ehrende Gedenken sei, dass die Saat seines Wirkens weiter in reichem Maße aufgehe und Frucht bringe. "Möge das auch künftig so sein, durch das eifrige Wirken Ihres gegenwärtigen Pfarrseelsorgers Pater Benedikt und durch das Mitwirken von Ihnen allen."
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