Erstmals nach langer Zeit beteten Seelsorger am allmonatlichen Gebetstag in Konnersreuth wieder am Grab von Therese Neumann: Pater Benedikt Leitmayr, Hauptzelebrant und Prediger Wolfgang Häupl, sowie Diakon Bastian Neumann besuchten vor Beginn des Gottesdienstes den Friedhof und baten dort um die baldige Seligsprechung. Dieser Besuch war durch die aktuelle Situation in der Pandemie mit niedrigeren Inzidenzwerten wieder möglich geworden. Auch einige Gläubige waren mit dabei.
Hauptzelebrant war der ehemalige Fockenfelder Schüler und gebürtige Tirschenreuther Wolfgang Häupl. Er wirkt seit vielen Jahren als Stadtpfarrer in Waldmünchen. In seiner sehr persönlich gehaltenen Predigt erinnerte er an die vielen Anliegen und Bitten, mit denen Menschen zur Resl kommen. Dabei betonte er, dass er persönlich schon mit zwei Bitten in außergewöhnlichen Anliegen Hilfe und Erfüllung gefunden hat.
„Viele von uns wollen heute Danke sagen, dass unsere Bitten durch die Resl erhört wurden. Die unzähligen Votivtafeln auf dem Friedhof legen Zeugnis dafür ab, wie oft die Resl geholfen hat“, sagte Häupl. Der Priester erinnerte daran, dass er 1953 in Tirschenreuth geboren wurde. Das erste Mal von der Resl gehört habe er an deren Sterbetag 1962. „Ich kann mich noch gut erinnern. Am frühen Abend wurde im Fernsehen in den Nachrichten vom Tod der Resl berichtet."
Immer wieder am Resl-Grab
Er habe damals die Nachrichten anschauen dürfen, zusammen mit der Mutter. Sie sei kurz eingenickt, als der Filmbericht aus Konnersreuth zu sehen war. Als der kleine Wolfgang seine Mutter weckte, habe sie gesagt: "Die Resl ist gestorben." Pfarrer Häupl erinnerte sich, dass er gefragt hat, wer denn diese Resl gewesen sei. "Meine Mutter tat sich schwer, dies näher zu erklären, denn mit Stigmata und Karfreitagsleiden konnte ich damals noch nicht viel anfangen.“
Als Jugendlicher aber sei er einige Male am Grab gewesen und auch im Anbetungskloster. "Schon damals hat die Monstranz mit den Dornen und in der Mitte das Allerheiligste auf mich einen besonderen Eindruck gemacht", so der Seelsorger und erzählte weiter: "1972 ist in mir dann der Ruf wach geworden Priester zu werden." Innerhalb von drei Wochen hatte er in der Werkstatt, wo er als Schreiner arbeitete, gekündigt und wurde Schüler an der Spätberufenenschule Fockenfeld. Als solcher sei er immer wieder ans Resl-Grab gekommen.
Kraftquelle Eucharistie
„Wir können davon ausgehen, die Resl kann und will uns auch noch heute etwas sagen und mit auf den Weg geben.“ Dies habe auch der ehemalige Diözesanbischof Rudolf Graber bei der Einweihung des erweiterten Anbetungsklosters im Mai 1979 bestätigt. „Wir müssen die Liebe zum eucharistischen Herrn vertiefen“, sagte Pfarrer Häupl und ergänzte: „Wir müssen die Liebe zum eucharistischen Herrn wieder neu finden.“
Der Geistliche wies auf die Gemeinschaft mit Jesus hin. Diese sei in jedem Gottesdienst zu erfahren. „Die Feier der heiligen Eucharistie ist die Kraftquelle für unser Christsein, für unser Bestehen im christlichen Glauben und für unser Handeln als Christen." Mit Christus im Herzen müssten Menschen keine Angst haben: "Er ist da, er ist mit uns. Wir können auf ihn vertrauen, so wie es die Resl ein ganzes Leben lang getan hat.“
"Meine Mutter tat sich schwer, dies näher zu erklären, denn mit Stigmata und Karfreitagsleiden konnte ich damals noch nicht viel anfangen.“
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