Konnersreuth
10.06.2019 - 14:00 Uhr

„Sind auf einem guten Weg“

Baukosten und -zeit sind aktuell innerhalb der gesteckten Ziele. Dies erklärte Architekt Gerhard Plaß, der jetzt in der Sitzung des Marktrats über den Stand beim Projekt "Schafferhof" in Konnersreuth informierte.

Das Schmuckstück ist der Gewölbesaal, hier sollen später einmal Filme vorgeführt und Vorträge gehalten werden. Bild: jr
Das Schmuckstück ist der Gewölbesaal, hier sollen später einmal Filme vorgeführt und Vorträge gehalten werden.

"Wir sind auf einem guten Weg", erklärte Plaß bei dem Treffen am Donnerstag. Zum ersten Mal im Detail vorgestellt wurde das museale Konzept für das Theres-Neumann-Museum, das von Innenarchitekt Josef Starkl ausgearbeitet wurde. Freie Wähler und CSU billigten das Vorhaben. Die beiden Sozialdemokraten lehnten es ab.

Der Architekt sagte, in den vergangenen Monaten habe sich auf der Baustelle viel getan. Die Innenputzarbeiten seien weitestgehend abgeschlossen, nun folgten die Außenputzarbeiten. Diese sollen bis zum "Tag des offenes Denkmals" Anfang September abgeschlossen sein. Bereits fertiggestellt ist laut Plaß die Remise: Alte schadhafte Balken seien durch neue ausgetauscht und fachgerecht eingebaut worden. Plaß sprach von einem gelungenen Zusammenspiel zwischen Alt und Neu.

Hochwasserschutz

Im Museum selber wurde den Angaben zufolge eine Wandheizung eingebaut, die Fensternischen sind erhalten geblieben. Jetzt geht es an den Ausbau der Decken, im Anschluss wird der Fußboden eingebaut. "Die gröbsten baulichen Gewerke im Stall- und Wohnhaus sind weitestgehend abgeschlossen", sagte Plaß. Entstanden seien wunderbar helle Räume. Der Firma Schiedeck bescheinigte der Architekt bei den Verputzarbeiten eine außergewöhnlich gute Leistung. Sichtbar werde dies im Gewölbesaal. Beim Hochwasserschutz werde es einen Nachtragsposten geben, kündigte der Architekt an. Bürgermeister Max Bindl erklärte, dass die jetzt bewilligten 530 000 Euro aus dem Entschädigungsfonds für den pflegerischen Mehraufwand beim Denkmalschutz verwendet werden. Laut Bindl war der Beterag in der Kalkulation bereits mit enthalten. Weiter kündigte der Bürgermeister für den 19. Juni eine Bauausschuss-Sitzung zum Thema Schafferhof an.

Innenarchitekt Josef Starkl aus Seßlach und die wissenschaftlichen Konzeptantinnen Elisabeth Vogl und Alice von Schnurbein stellten das ausgearbeitete museale Konzept für das Theres-Neumann-Museum vor. Die Kosten hierfür: 478 133 Euro, bei einem gemeindlichen Eigenanteil von rund 25 Prozent. Unter der Remise im Eingangsbereich solle eine Vorausstellung mit acht großen Wandtafeln entstehen; diese sei auch außerhalb der Öffnungszeiten des Museums zugänglich. Beim Eingang ins Foyer des Museums ein Blickfang sein werde ein Kutschwagen - das original Gefährt, mit dem die Resl unterwegs war, wie es hieß. An der Wand ein Großfoto der Resl mit allen ihren Verwandten und Personen, die entscheidend in ihrem Leben waren. Die Fotografie stammt aus dem Jahr 1931. Auch den Schlüsselfiguren im Leben der Resl - Therese von Lisieux und Pfarrer Josef Naber, werde in der Ausstellung Rechnung getragen.

Wie ein roter Faden

"Pfarrer Naber ist praktisch der Kronzeuge dieser ganz außergewöhnlichen Lebensgeschichte", ergänzte Alice von Schnurbein und meinte: "Seine Person wird sich wie ein roter Faden durch die Ausstellung ziehen." Innenarchitekt Josef Starkl bezeichnete den Gewölbesaal als Glanzstück des gesamten Gebäudes. Dort stünden später ganz dezent nur zwei Exponate; außerdem werde der Raum für Filmvorführungen und Vorträge genutzt. In Filmsequenzen werden dort Zeitzeugen zu Wort kommen.

"Wir wollen ein authentisches Zeugnis geben", so Starkl. Der Saal könne auch für kleinere Feiern genützt werden. Edgar Wenisch vermisste den Bezug der Resl zu Altötting, wo sie nachweislich mehrere Male war. Alice von Schnurbein wusste davon und sagte, dies wird im Raum "Alltagswege" gezeigt werden. Bürgermeister Max Bindl war abschließend ganz beeindruckt. "Wir sind schon jetzt gespannt, wie sich das Museum uns dann in Wirklichkeit präsentieren wird." Abschließend bedankte sich Elisabeth Vogl ganz ausdrücklich bei Barbara Wenisch für die Zuarbeit und Unterstützung im Vorfeld. Infokasten

Gelungen ist die Neugestaltung der Remise. Im unteren Bereich kommt hier eine Vorinformation mit acht großen Wandtafeln, der obere Bereich bleibt vorerst ungenutzt. Bild: jr
Gelungen ist die Neugestaltung der Remise. Im unteren Bereich kommt hier eine Vorinformation mit acht großen Wandtafeln, der obere Bereich bleibt vorerst ungenutzt.
Infobox:

Das Theres-Neumann-Museum beinhaltet neun Raume – Raum 1: "Therese Neumann in ihrer Familie", Raum 2: "Heilandsweg", Raum 3: "Viele Wege führen nach Konnersreuth", Raum 4: "Der gerade Weg I", Raum 5: "Der gerade Weg II", Raum 6: "Alltagswege", Raum 7.1: "Hausgeschichte Schafferhof", Raum 7.2: "Ortsgeschichte Konnersreuth", Raum 8: "Der lange Weg zur Seligsprechung". Der Raum 9 dient als Ort für Recherche und als Büro mit vielen Publikationen und als Studienraum.

Blick in einen der der neun Museumsräume. Bild: jr
Blick in einen der der neun Museumsräume.
Hier entsteht ein hochmoderner Ratssaal, wo der Konnersreuther Marktrat tagen wird. Bild: jr
Hier entsteht ein hochmoderner Ratssaal, wo der Konnersreuther Marktrat tagen wird.
Der Räum über der Remise bleibt vorerst ungenutzt. Bild: jr
Der Räum über der Remise bleibt vorerst ungenutzt.
Blick in den Eingangsbereich des Museumsfoyers. Bild: jr
Blick in den Eingangsbereich des Museumsfoyers.
 
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