Kreuth bei Rieden
12.07.2022 - 18:48 Uhr

"Böhse Onkelz" spielen bei der "G.O.N.D." in Kreuth

Für die Deutschrock-Szene sei der Auftritt von "Los Tioz" in der Oberpfalz ein spektakulärer Höhepunkt, erzählt "G.O.N.D."-Veranstalter Timo Hofmann. Auch für ihn selbst gehe damit ein langgehegter Traum in Erfüllung.

52 Bands, drei Bühnen, vier Tage. Von 27. bis 31. Juli findet am Gut Mattheshof in Rieden-Kreuth (Landkreis Amberg-Sulzbach) zum 15. Mal das Musikfestival "G.O.N.D." statt. Das Festival ist die weltweit größte Tribute-Veranstaltung für die Band "Böhse Onkelz" – schon für das Jahr 2020 war als Coup ein Auftritt von "Los Tioz" geplant – die, laut eigener Aussage der Band "beste Onkelz-Coverband aller Zeiten". Doch dann kam Corona.

Veranstalter Timo Hofmann rechnet mit mehr als 18 000 Besuchern – viel hänge auch noch von den Tagestickets ab. Vor allem Tickets für den Samstag dürften gefragt sein – um 22 Uhr legen "Los Tioz" los. Unter diesem Namen spielten die "Böhsen Onkelz" noch vor der offiziellen Auflösung der Band im Jahr 2005 einige Konzerte. Das Festival findet seit 2006 statt, seit 2009 pilgern die "Onkelz"-Fans einmal im Jahr in die Oberpfalz. Neben Coverbands der "Onkelz" spielen auf dem Festival hauptsächlich Deutschrock-Bands – in diesem Jahr unter anderem "Unantastbar", "Kärbholz" und "Krawallbrüder".

Das war "G.O.N.D." 2019

"Kein Coverfestival mehr"

Für den "G.O.N.D."-Veranstalter Timo Hofmann geht mit dem Auftritt von "Los Tioz" ein Traum in Erfüllung. "Auch, wenn mir deshalb anfangs alle einen Vogel gezeigt haben: Das zeigt mal wieder, man muss an seine Träume glauben." Seit 17 Jahren habe er immer wieder bei der Band angefragt, erzählt er im Gespräch mit Oberpfalz-Medien. Schon für 2020 hätten diese dann zugesagt. Aber nun, zwei Jahre später, sei es endlich so weit: "Die komplette Deutschrock-Szene fiebert diesem Auftritt entgegen." Und, ergänzt er: Was passe besser auf ein Onkelz-Coverfestival als die Musiker höchstpersönlich, die als eigene Coverband auftreten. "Obwohl wir inzwischen kein reines Coverfestival mehr sind", sagt Hofmann. Um das Festival herum, so Hofmann, habe sich mittlerweile aber eine ganz eigene Szene entwickelt.

Veranstalter berichtet von massiven Mehrkosten

Wie auch andere Festival-Veranstalter berichtet Hofmann von Problemen, nachdem die Veranstaltungsbranche durch die erzwungene Corona-Pause leidet. "In letzter Zeit mussten ja zum Teil Festivals abgesagt werden, weil sich nicht genügend Tickets verkauft haben – oder weil es nicht genug Techniker gab." Aber die "G.O.N.D."-Mannschaft sei vollständig. "Wir arbeiten in jedem Gebiet mit Profis zusammen", sagt Hofmann. Trotzdem müsse er mit massiven Mehrkosten kalkulieren und hofft deshalb auf Verständnis bei den Besuchern, "wenn die Currywurst einen Euro oder das Bier ein paar Cent teurer sein wird."

Die Band "Böhse Onkelz" ist wegen ihrer Nähe zum Rechtsrock in den frühen 1980er Jahren auch heute noch umstritten – für die einen sind sie geläuterte Kultband, für die anderen ein Symbol rechtsoffenen Deutschrocks. Neben der Security sei deshalb laut Veranstalter auch seit Jahren eine eigene "Task-Force gegen Rechts" auf dem Festival unterwegs: "Wir sind ein Rockfestival, Politik hat da nichts zu suchen", sagt Hofmann. "Ich appelliere dringend an die Besucher, politische Äußerungen sein zu lassen." Er meint damit Äußerungen von rechter und linker Seite, ergänzt er.

 
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