In der Bürgerversammlung informierte Bürgermeisterin Marion Höcht über die neuesten Entwicklungen in der Gemeinde. Knapp 14 Prozent der Einwohner sind18 und jünger, beziehungsweise 20 Prozent älter als 65. Wegen der zu erwartenden weiteren Alterung der Mitbürger müsse man in Zukunft auch vermehrt Projekte für diese Altersgruppe ausführen.
2021 seien Mittel von circa 2,2 Millionen Euro zugeflossen. Größte Posten seien dabei mit jeweils über 700.000 Euro die Schlüsselzuweisung und die Einkommens- beziehungsweise Lohnsteuer gewesen. Auch habe die Gemeinde bei den Wasser- und Kanalgebühren Einnahmen von circa 300.000 Euro verbuchen können, die allerdings für die Kostendeckung genutzt würden. Die Stabilisierungshilfe habe in diesem Jahr 80.000 Euro betragen und werde sich 2022 wegen des geplanten Neubaus des Bauhofs und anstehender Straßensanierungen mehr als verzehnfachen. Größter Kostenpunkt sei mit über 660.000 Euro die Kreisumlage gewesen.
Pflichtaufgaben
Weiter sprach Höcht über Leistungen, die die Gemeinde zu erbringen hat.
- Sie präsentierte die Fortschritte im Bereich des Wassers und des Abwassers und hob dabei den Bau der Ringwasserleitung im Ortsteil Scheibe hervor. "Das Bauhofteam hat das in Eigenregie ausgeführt, deswegen war es möglich, bei der Realisierung einen fünfstelligen Betrag einzusparen", sagte sie. Bei der Kalkulation der Wasser- und Abwassergebühren musste 2020 eine Erhöhung von 100 Prozent vorgenommen werden. "In den vorherigen vier Jahren ist keine entsprechende Anpassung erfolgt." Zur damaligen Zeit habe der Gemeinderat einen einstimmigen Beschluss darüber gefasst, eine Anpassung der Abwassergebühren erst nach Fertigstellung des Neubaus der Kläranlage vorzunehmen.
- Die Feuerwehr Thumsenreuth habe einen neuen Mannschaftstransportwagen bekommen. Für den Gerätehausneubau für die Feuerwehr Krummennaab seien vor Kurzem die Streifenfundamente fertiggestellt worden. Der Bau soll im ersten Quartal 2022 abgeschlossen werden.
- Für die Grundschule seien vergangenes Jahr mit Mitteln aus dem Digitalpakt Bayern Laptops und Tablets angeschafft worden. Wegen der unermüdlichen Arbeit des Teams um Schulleiterin Sigrid Reger-Scharf, das teilweise dafür gesorgt habe, dass Kinder bei Bedarf mit dem Baxi in die Notbetreuung gebracht wurden, seien keine erhöhten Defizite im Lernfortschritt erkennbar.
- Zum Winterdienst meinte Höcht, dass es nur schwer möglich sei, Lösungen zu finden, die alle Anwohner zufrieden stellen. "Wesentliche Prioritätsfaktoren sind die Frequentierung der Straßen, deren Bedeutung für den Verkehr und die mögliche Gefahr bei unzureichender Räumung." Sie appellierte an die Anlieger, ihren eigenen Räumpflichten nachzukommen und die Straßen bei Glatteis und Schnee nicht unnötig zu blockieren. Insbesondere bei der Räumpflicht für die Anwohner wolle man zukünftig mit erhöhtem Augenmerk dafür sorgen, dass auch die Gehwege passierbar bleiben.
Projekte für mehr Attraktivität
Bei den laufenden Projekten im Bürgerpark hob Höcht neben der neuen Doppelseilbahn den Neubau des Mehrzweckgebäudes sowie des Dorfbackofens und der Eisstockbahn im Bürgerpark hervor. Die Eisstöcke, die der Bürgerverein angeschafft hat, können bei der Gemeinde ausgeliehen werden. "Das angrenzende evangelische Gemeindehaus, das das Eingangstor des Bürgerparks darstellt und mit Beteiligung der Gemeinde und der Städtebauförderung saniert wird, soll zukünftig als Veranstaltungsort für gemeinsame Projekte dienen."
Auch zum Dorfladen hatte Höcht Neuigkeiten: Das als Unternehmergesellschaft geführte Projekt habe bisher durch seine 66 Gesellschafter ein Kapital von 24.150 Euro aufbauen können. Neben Lebensmitteln soll es auch ein Café als Ort der Begegnung geben.
Als weitere zukünftige Projekte sprach die Bürgermeisterin den Neubau des Bauhofes, der im Bereich des Bürgerparks entstehen soll, sowie die Schaffung des sozialen Zentrums „Lebens(t)raum“ an. Letzteres ist auf dem Gelände der ehemaligen Firma Weidner in der Schulstraße unter dem Motto „Daheim wohnen, bei uns zu Gast“ geplant. Neben einer Tagespflegeeinrichtung mit 20 Plätzen, die die Caritas betreiben wird, sollen sich ein Physiotherapeut ansiedeln und eine Senioren-WG entstehen. Des Weiteren ist es angedacht, einen Speisesaal für die Kinder der örtlichen Grundschule und des Kindergartens einzurichten.
Bericht der Senioren- und des Jugendbeauftragten
Seniorenbeauftragte Anneliese Krenkel informierte über die zahlreichen Veranstaltungen, an denen sie teilgenommen hat. Neben Seniorennachmittagen hat sie vergangenes Jahr eine Weihnachtsaktion für die über 75-Jährigen im Gemeindegebiet organisiert. Heuer ist eine Wiederholung geplant. Als mehr oder weniger „freiwillige“ Helfer spannte die Seniorenbeauftragte sogleich die Mitglieder des Gemeinderates ein, was die Anwesenden mit viel Applaus würdigten.
Jugendbeauftragter Andreas Heinz hob als Höhepunkt das alljährliche Ferienprogramm hervor. Heuer wurden in den Sommerferien an 14 Tagen Programmpunkte für insgesamt 188 teilnehmende Kinder angeboten. Außerdem wurde 2020 mit Hilfe von Verena und Markus Schieder ein Bücherturm im Bürgerpark aufgestellt. Während der kalten Jahreszeit ist der Turm im Rathaus zu finden. Weitere Projekte waren eine Maibaummalaktion und eine Ferientüte. Für die Zukunft ist ein Jugendtreff geplant. Interessierte Jugendliche und Eltern können sich bei Heinz melden. Zur Tätigkeit der Familienbeauftragten Karin Krenkel erinnerte Heinz an die Weihnachtsaktion „Ein ganzes Dorf leuchtet“ vergangenes Jahr, die wiederholt werden soll. Als weitere Aktion haben Krenkel und ihr Team zu Ostern eine Schnitzeljagd nach dem Osterhasen „Zeppi“ und seinen Freunden veranstaltet.
"Das angrenzende evangelische Gemeindehaus, das das Eingangstor des Bürgerparks darstellt und mit Beteiligung der Gemeinde und der Städtebauförderung saniert wird, soll zukünftig als Veranstaltungsort für gemeinsame Projekte dienen."
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