Krummennaab
10.01.2019 - 14:44 Uhr

Lob und Kritik bei der Wehr

Die Krummennaaber Rothelme sind Helfer in fast allen Notlagen. Ein Augenmerk legt man auf das Miteinander in der Gemeinde. In der Jahreshauptversammlung gibt es aber auch Kritik.

Höhepunkt der Jahreshauptversammlung waren die Ehrungen langjähriger Mitglieder. Es gratulierte die Vorstandschaft, Kommandanten und Bürgermeister Uli Roth (4. von links). Bild: wro
Höhepunkt der Jahreshauptversammlung waren die Ehrungen langjähriger Mitglieder. Es gratulierte die Vorstandschaft, Kommandanten und Bürgermeister Uli Roth (4. von links).

Auf der Tagesordnung der Krummennaaber Wehr standen die gewohnten Rückblicke. Höhepunkt des Treffens im TSV-Heim waren die Ehrung langjähriger Mitglieder sowie die Wahlen der Vertrauensleute Patrick Schneider und Werner Jakob. Dem Willkommens- und Neujahrgruß folgte das Gedenken an die verstorbenen Mitglieder, besonders der acht Kameraden, von den man sich verabschieden musste.

Vorsitzender Matthias Reul ließ das zurückliegende Jahr Revue passieren. „Unser erster großer Event war das Starkbierfest“, erinnerte der Krummennaaber an den Veranstaltungsauftakt in der vorigen Fastenzeit. Das Resultat hätte besser ausfallen können, bedauerte er. Von einer zufriedenstellenden Schlussbilanz wollte er daher nicht sprechen. Aus den Fehlern wolle man lernen, versprach er und ergänzte: „Wir haben Ursachenforschung gemacht.“ Mit dem Auftritt „Florian Schleichls“, dem beliebten Startbierredner, könne aber heuer nicht gerechnet werden, bedauerte der Vorsitzende. Der prominente Spötter (eine fiktive Figur) habe keine Zeit. „Der hat mir praktisch abgesagt“, scherzte der Vorsitzende, der als uniformierter Festredner und Spötter selber auftritt. Zudem bedauerte Reul das nachlassende Interesse einiger, aktiv mitzuhelfen.

Reul sparte nicht mit kritischen Worten. „Auch beim Auf- und Abbau steht man praktisch alleine da.“ Die Einteilung der Schichten gestalte sich schwierig. Verständnis dafür zeigte der Feuerwehrvorsitzende aber keineswegs. „Das sind halt Momente, in denen auch mir – ab und zu – die Lust vergeht.“ Reul ließ es damit bewenden und ließ einen Blick in die Mitgliederliste folgen. Derzeit zählt die Feuerwehr Krummennaab 255 Köpfe, darunter 46 Aktive. Reul mahnte, die Zahlen einmal zu überdenken. „Weiter zum Jahresverlauf“, richtete er den Blick auf andere Dinge. Reul ließ das Johannisfeuer anklingen. Die Vereinsfahrt mit den Siedlern sei dem Rotstift zum Opfer gefallen. „Lobenswert war die Teilnahme an der Fronleichnamsprozession. Der Glühweinumtrunk wurde gut angenommen.“ Der Erlös – 1700 Euro – kam wohltätigen Zwecken zugute. Trotz seiner Kritik, sparte der Vorsitzende aber auch nicht mit lobenden Worten. Dankbar zeigte sich der Sprecher den Gönnern, Spendern, seinen Vorstandskollegen, den Feuerwehrfrauen und der Gemeinde gegenüber und schloss: „Auch wenn ich ein bisserl geschimpft habe, es sind ja trotzdem viele da, die engagiert an die Sache herantreten, um die innerörtlichen Feste möglich zu machen.“

Anton Adam (links) bekam vom Vorsitzenden Matthias Reul einen Zoigl-Reisegutschein überreicht. Auch nach seiner Vollendung des 60. Lebensjahres engagiert sich Adam für seine Feuerwehr. Bild: wro
Anton Adam (links) bekam vom Vorsitzenden Matthias Reul einen Zoigl-Reisegutschein überreicht. Auch nach seiner Vollendung des 60. Lebensjahres engagiert sich Adam für seine Feuerwehr.
Bericht des Kommandanten Markus Krenkel:

Weniger Einsätze

Den Rückblick der aktiven Wehr legte Kommandant Markus Krenkel vor, der einzeln vorrechnete: Die Einsätze seien weniger geworden (aktuell 32 - im Vorjahr noch 37). „In allen Fällen konnte fachgerechte Hilfe geleistet werden“, stellte er fest. Die technischen Hilfeleistungen (23) überwiegen. Fünfmal heulten die Sirenen, um die Floriansjünger an die Brandorte zu rufen. Krenkel fasste zusammen: „Unsere Feuerwehrleute waren rund 470 Stunden gefordert.“ Wichtig sei die Ausbildung. Der Kommandant sprach von einem „Zeitopfer“. Thema soziale Medien: Krenkel ließ deutliche Worte anklingen und forderte den persönlichen Dialog mit dem Übungsleiter. Einem Informationsaustausch über soziale Medien erteilte er eine deutliche Absage.

Bericht der Jugend :

Ferienprogramm und viele andere Highlights

Die Jugendgruppe zählt aktuell 5 Jugendliche. Betreut werden die 3 Mädchen und 2 Buben von Kathrin Gruber. „Der Terminkalender war mit 34 Übungen gut gefüllt.“ Man habe an der Jugendolympiade in Kulmain („bei tropischen Temperaturen“), zudem auch am Jugendleistungsmarsch in Konnersreuth teilgenommen. Das Ferienprogramm wurde organisiert. „Ein Erfolg.“ Der Lagerfeuerwehr in Hohenfels stattete man einen Informationsbesuch ab. Der Wissentest – Ergebnis: viermal das Abzeichen in Silber - fand in Wildenreuth statt. „Das Highlight aber war der Besuch bei der Feuerwehr in Erbendorf, bei der auch die Drehleiter besichtigt werden konnte“, dankte die Sprecherin an anderer Stelle für die Einladung der Nachbarwehr aus der Steinwaldstadt.

Rückblende des Atemschutzwartes:

Gute Zusammenarbeit mit Thumsenreuth

Michael Gröschel betreut den Bereich Atemschutz in Krummennaab. Er beleuchtete die Übungen, die zusammen mit den Kameraden aus Thumsenreuth durchgeführt wurden. Ebenso erinnerte Gröschel auch an die Unterweisung im Brandschutzcontainer in Neumarkt und an die Fahrt zur Atemschutzstrecke nach Neuhaus. „Die Übungsbesuche sind verbesserungswürdig“, bedauerte de Atemschutzwart. „Das ist aber mein einziger Kritikpunkt“, fuhr er fort. „Die neuen Schutzanzüge sind ein Traum“, freute er sich an anderer Stelle. „Sie bieten den bestmöglichen Schutz“, stellte Gröschel fest. Aus verschiedenen Gründen habe man sich entschlossen, Kontakt mit der Atemschutzstrecke in Marktredwitz aufzunehmen, informierte der Verantwortliche über die bereits laufenden Gespräche mit den Oberfranken.

Bürgermeister Roth überbringt Grüße Krummennaabs :

Zufrieden mit seiner Feuerwehr

„Ein denkwürdiges Vereinsjahr liegt hinter uns“, hob Uli Roth in seiner Grußansprache an. Die Sterbefälle alter „Haudegen“ bedauerte das Gemeindeoberhaupt. „Das tut weh. Sie haben das Vereinsleben mitgeprägt.“ Er habe am heutigen Nachmittag auch kritische Worte hören müssen, bedauerte Roth. „Die Gesellschaft hat sich verändert.“ Mit Blick auf die angesprochenen, sozialen Medien zog der den Schluss, dass der Umgang immer unpersönlicher werde. „Die Übung an den Seltmann-Häusern war ein denkwürdiges Ereignis“, erinnerte Roth daran, dass die ehemalige Wohnanlage inzwischen zurückgebaut wurde. Die Investitionen der Feuerwehr bezeichnete er als sinnvoll. „Das Geld, das ausgegeben wurde, hat sich rentiert.“ Anklingen ließ er auch die gute Partnerschaft mit der Nachbarwehr aus Thumsenreuth. „Ich wünsche der Feuerwehr alles Gute, für die künftigen Feste besseres Wetter. Damit es starke Veranstaltungen werden“, fasst Bürgermeister Roth zusammen.

Ehrungen, Beförderungen, Neuaufnahme:

Anerkennung für langjährige Mitglieder und Aktive

25 Jahre Mitglied bei der Feuerwehr sind: Helmut Bauer jr., Reinhard Bauer, Ines Denz, Rainer Huff, Markus Schiml, Thomas Schiml und Dr. Wolfgang Witt

Seit 40 Jahre sind dabei: Erwin Andresen, Georg Graser, Jürgen Lehner, Wolfgang Purucker und Werner Purucker

Für 50 Jahre Mitgliedschaft wurde Richard Vierthauer ausgezeichnet.

Für 10 Jahre aktiven Dienst erhielt Alexander Adam den Ärmelstreifen. Die entsprechende Auszeichnung für 20 Jahre aktiven Dienst wurden Markus Gallersdörfer, Michael Gröschl, Andreas Heinz, Alexander Schneider und Christoph Sieder verliehen.

Kathrin Gruber wurde zur Löschmeisterin befördert. Uli Stengl wurde beim Treffen offiziell in den Kreis der Krummennaaber Floriansjünger aufgenommen: „Der Eintritt und der Austritt ist freiwillig. Dazwischen liegt die Pflicht“, gab Kommandant Markus Krenkel dem Neuen mit auf den Weg.

 
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