Schon oft hat die Polizei vor Enkeltrick-Betrügern gewarnt. Am Donnerstagmorgen wurde ein 68-jähriger Landkreisbewohner wieder Opfer einer Betrugsmasche. Gegen 9.05 Uhr erreichte den Mann eine WhatsApp-Nachricht seiner angeblichen Tochter. Darin wurde er aufgefordert, aus einer Notlage mit Geld zu helfen. "Aufgrund der professionellen Tatausführung überwies der Mann einen niedrigen vierstelligen Betrag auf ein ausländisches Konto", heißt es in der Pressemitteilung der Polizei. Einige Stunden später kam es nochmals zu einer Geldforderung. Das machte den 68-Jährigen misstrauisch. Zu einer erneuten Überweisung kam es dann nicht mehr.
In diesem Zusammenhang rät die Amberger Polizeiinspektion einmal mehr zur Vorsicht: "Seien Sie misstrauisch", gibt die Polizei den Bürgern mit auf den Weg. Freunde oder Familie in Not seien es wert angerufen zu werden. Ein kurzer Anruf oder die Bitte um eine Sprachnachricht seien der schnellste Weg, die Identität zu überprüfen. Zwar schütze WhatsApp die Nachrichten mit einer Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, jedoch müsse jeder dazu beitragen, die jeweiligen Kontakte zu schützen. Die Polizei Amberg warnt vor Betrügern, die sich als Freunde oder Familienangehörige in Notsituationen ausgeben. Das sei eine der häufigsten Maschen im Internet. "Kriminelle geben sich in Nachrichten als Verwandte oder Freunde aus und bitten um persönliche Informationen, Geld oder die sechsstellige PIN für die Verifizierung des WhatsApp-Accounts. Solche Nachrichten spekulieren auf die Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft von Freunden und Familienmitgliedern. In anderen Fällen übernehmen Kriminelle die Accounts von unbeteiligten Dritten und versenden von diesen aus die betrügerischen Nachrichten", informiert die Polizei. In den meisten Fällen würden die Betrüger behaupten, nahe Freunde oder Verwandte zu sein und um Geldzahlungen bitten. Diese Personen behaupten dann, ihr Telefon verloren zu haben oder aus dem WhatsApp-Account ausgesperrt worden zu sein.
Solche Betrugsmaschen richten sich besonders an ältere Menschen, denn der „Enkeltrick“ finde heute nicht mehr nur am Telefon oder vor der Haustür statt, sondern auch in Messenger-Diensten, heißt es in der Pressemitteilung. Durch das Melden verdächtiger Accounts werden von WhatsApp mittlerweile mehr als 100.000 Accounts pro Monat gesperrt. Da viele wichtige Gespräche von allen Menschen mittlerweile über Messenger-Dienste geführt werden, sei diese Art von Betrug zu einem generationenübergreifenden Problem geworden.
So schützen Sie sich vor WhatsApp-Betrügern
- Checken Sie Ihren Code: Teilen Sie niemals den sechsstelligen Code zur Verifizierung Ihres Accounts, den Sie bei der Registrierung per SMS erhalten haben.
- Checken Sie Ihre PIN: Richten Sie eine persönliche PIN für Ihren Account ein, auch bekannt als Verifizierung in zwei Schritten.
- Checken Sie Ihr Bild: Schützen Sie Ihr Profilbild, damit es nur Ihre Kontakte sehen können.
- Checken Sie Ihren Kontakt: Wenn vermeintliche Kontakte Sie um einen Gefallen bitten, zum Beispiel um Geld oder andere finanzielle Leistungen, überprüfen Sie ihre Identität, indem Sie um eine Sprachnachricht bitten oder einfach anrufen.
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