Kümmersbruck
15.03.2024 - 16:25 Uhr

Dr. Hans-Martin Thieringer im Alter von 87 Jahren verstorben

Die Umwelt, der Klimaschutz und die Energie: Das waren die Steckenpferde von Dr. Hans-Martin Thieringer. 47 Jahre gehörte er außerdem der SPD an. Nach schwerer Krankheit ist der Kümmersbrucker am 27. Februar mit 87 Jahren verstorben.

Dr. Hans-Martin Thieringer ist am 27. Februar im Alter von 87 Jahren verstorben. Bild: Familie Thieringer/exb
Dr. Hans-Martin Thieringer ist am 27. Februar im Alter von 87 Jahren verstorben.

Er hatte sein Leben weitgehendst auf die Umwelt, den Klimaschutz und die Energie fokussiert, war 47 Jahre Mitglied bei der SPD: Dr. Hans-Martin Thieringer, der im Alter von 87 Jahren nach schwerer Krankheit verstorben ist. Um ihn trauern seine Frau Dagmar und seine Söhne Florian und Joscha. Beigesetzt wird der Verstorbene im engsten Familienkreis.

In München hatte Thieringer Physik studiert, am Max-Planck-Institut in Stuttgart folgte die Promotion. Weichenstellend und gleichermaßen zukunftweisend waren dann seine Jahre in Berlin, als er bei der Firma Siemens in der Forschung und Entwicklung tätig war. Die Friedensbewegung, der Theologe und Kirchenpräsident Martin Niemöller und die Ostpolitik von Willy Brandt und Egon Bahr hatten damals im Berlin der 1960er-Jahre sein politisches Weltbild entscheidend mitgeprägt. Dies war für Thieringer auch die Triebfeder, in die SPD eingetreten. Als er Ende 1977 nach Kümmersbruck kam, waren er und seine Frau Dagmar bereits verheiratet. Der Zufall hatte da mitgespielt: Hans-Martin Thieringer war von Berlin aus ins Siemens-Werk Amberg versetzt worden. Das Paar ließ sich in Kümmersbruck nieder – "weil da die Infrastruktur passte und wir unsere Freunde hatten“, erinnert sich seine Witwe Dagmar.

Von da an engagierte sich Hans-Martin Thieringer im SPD-Ortsverein, warb jahrzehntelang und unermüdlich für den Umweltschutz. Sein Hauptinteresse galt der Energieeinsparung sowie dem Ausbau der Wind- und Solarenergie. Ihn mit einem Auto fahren zu sehen, war fast nicht möglich. Hans-Martin Thieringer war grundsätzlich per Fahrrad unterwegs. Für Kümmersbruck selbst, aber auch für verschiedene andere Gemeinden im Landkreis erstellte und lieferte er diverse Berechnungen und Planungen – ehrenamtlich versteht sich. Seine Vorschläge für ein verbessertes Verkehrskonzept des ÖPNV zielten auf eine bessere Taktung und Streckenführung ab. Mit seinem Wissen als Physiker brachte er sich auch beim Zentrum für erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit (ZEN) in Ensdorf ein.

Als engagierter Umweltschützer war er 1986 auch gegen den Bau der WAA in Wackersdorf, später dann gegen die Westumfahrung von Kümmersbruck, wobei er sich für andere Varianten zur Entlastung der Ortsdurchfahrt von Haselmühl einsetzte, Berechnungen zum Straßenverkehr und zur Lärmentwicklung fertigte. Dr. Hans-Martin Thieringer wäre nur unzureichend dargestellt, wenn man sein Engagement für die Gleichberechtigung der Frauen und für das evangelische Martin-Schalling-Haus in Kümmersbruck unerwähnt ließe. Im Martin-Schalling-Haus haben Menschen auch Gelegenheit, Abschied von Dr. Hans-Martin Thieringer zu nehmen. Der Trauergottesdienst für ihn beginnt am Karsamstag, 30. März, um 11 Uhr.

 
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